Die Sünden der Vergangenheit

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elke17 Avatar

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Wie habe ich mich gefreut, als ich gesehen habe, dass es einen neuen Kriminalroman aus der Feder meiner Lieblingsschwedin gibt. Camilla Läckberg hat mit „Die Engelmacherin“ den 8. Band ihrer Reihe um den Polizisten Patrik Heckström und seine Frau, die Schriftstellerin Erica Falck geschrieben, und wie bereits in ihrem letzten Buch „Der Leuchtturmwärter“ sind es auch hier Sünden aus der Vergangenheit, die bis in die Gegenwart hineinreichen.

Läckberg arbeitet mit zwei unterschiedlichen Zeitebenen: auf der einen Seite die Gegenwart mit dem Personal, das wir bereits aus den vorhergehenden Krimis kennen, auf der anderen Seite, kursiv gesetzt, unternimmt sie einen Ausflug in die Vergangenheit der Insel Valö und ihrer Bewohner, und hier geht es speziell um die Betreiber des Ferienheims und deren geheimnisvolles Verschwinden.

Neben den bereits genannten Protagonisten sowie ihrem wohlbekannten Umfeld aus Arbeitskollegen und Familienangehörigen steht in der „Engelmacherin“ ein Ehepaar aus Göteborg, Ebba und Marten Stark, im Mittelpunkt der Handlung. Diese haben nach dem tragischen Tod ihres Sohnes Vincent die Stadt verlassen, um sich auf der Insel Valö von ihrem Kummer abzulenken und Ebbas Elternhaus, ein ehemaliges Ferienheim, zu renovieren und zu einem Bed and Breakfast umzubauen. Ihre Beziehung hat durch den Tod des Kindes sehr gelitten und ist fast schon eisig, da beide ihren Kummer in sich hineinfressen und kaum noch miteinander reden – bis Marten seine Frau vor dem Feuer retten, das ohne ersichtlichen Grund mitten in der Nacht in dem Haus ausbricht. Patrik und sein Kollege Martin werden von dem Brand in Kenntnis gesetzt und fahren nach Valö. Als sie den Brandherd begutachten, stellen sie fest, dass alle Zeichen für Brandstiftung sprechen.

Der kursiv gesetzte Teil, der im Jahr 1908 beginnt, erzählt die Geschichte der „Engelmacherin“ Helga Svensson und deren Nachkommen und reicht bis in die Gegenwart hinein.

Und genau aus diesem Spannungsverhältnis zwischen Vergangenheit und Gegenwart bezieht der neue Krimi von Camilla Läckberg eine immense Spannung, da der Leser immer wieder auf die Folter gespannt wird, weil die Autorin meist dann abbricht und die Zeitebene wechselt, wenn es gerade so richtig interessant wird.

Spannung pur, was Camilla Läckberg hier wie immer mit leichter Hand und ohne schwermütige Ausschmückungen schreibt – und dafür gibt es von mir alle verfügbaren Sterne!