Ein spannender Schwedenkrimi der besonderen Art

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Beschreibung des Buches:
Der schwedische Krimi „Die Engelmacherin“ von Camilla Läckberg ist im list-Verlag als Hardcover-Buch erschienen. Er gehört zu einer Reihe von Krimis um den Kommissar Patrik Falck im kleinen schwedischen Fischerdorf Fjällbacka. Das Buch umfasst 450 Seiten. Die Handlung spielt hauptsächlich im Fischerdorf Fjällbacka bzw. auf einer benachbarten Insel Valö.

Das Titelbild passt zu der Krimireihe um den Kommissar Patrik Falck. Es zeigt eine Wäscheleine mit hellen Kleidungsstücken. Ein hellblaues Kleid weist Blutspritzer auf. Ein Schwedenhäuschen, das Meer und ein Landzipfel sind zu erkennen.

Kurze Zusammenfassung:
Ebba und ihr Mann Märten sind auf die Insel Valö geflohen, nachdem ihr kleiner Sohn verstorben ist. Auf der Insel wollen sie Ebbas Elternhaus sanieren. Früher war hier ein Jungeninternat, das Ebbas Vater geleitet hat. Es kommt es zu einem Mordanschlag auf Ebba, der die Polizei und auch Erica, die Schriftstellerin in Fjällbacka und Frau des Hauptkommissars Patrik Hedström, beschäftigt. Hat der Anschlag etwas mit dem Verschwinden von Ebbas Eltern im Jahr 1974 zu tun?

Mein Leseeindruck:
Schon mein zweiter Krimi dieser Autorin und ich bin wieder schwer begeistert. Schon das Titelbild sprach mich an. Es passt so wunderbar zu der ganzen Reihe und natürlich zu einem Schwedenkrimi.

Vor Beginn des Krimis gibt es ein kleines Personenregister, das das Lesen doch um einiges erleichtert, denn die Autorin führt zu Beginn und auch im Laufe des Buches eine ganze Menge Personen in die Geschichte ein. Der Krimi beginnt in der Gegenwart, allerdings wechselt die Zeit, in der der Krimi spielt, kapitelweise. So beginnt das 2. Kapitel im Jahre 1908 auf Fjällbacka. Hier wird die Lebensgeschichte einer Frau erzählt. Wie sich nach und nach herausstellt, ist es eine geheimnisvolle Familiengeschichte, die so einiges erklärt, was dann in der Gegenwart passiert.

Von Anfang an ist der Krimi spannend und geheimnisvoll. Die Autorin deutet immer wieder Dinge an, die sie dann ganz viel später langsam aufklärt. Durch die Rückblicke bekommt man den Eindruck, dass es ein Familiengeheimnis gibt. Allerdings haben mich die vielen Namen zunächst eher verwirrt. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich die Zusammenhänge erkennen konnte.

Der Sprachstil der Autorin bzw. die Übersetzung spricht mich an. Die Beschreibung der einzelnen Szenen ist sehr genau und bildhaft. Man kann sich alles sehr gut vorstellen. Das Privatleben der Ermittler kommt auch nicht zu kurz, was mir bei Krimis gut gefällt. Die recherchierende Autorin Erca gefällt mir besonders gut. In Läckbergs Romanen geht es immer wieder um Familiengeheimnisse, auch Kinder und ein ganz normales Familienleben werden hier immer in der Geschichte beschrieben.

Der Kriminalfall ist spannend konstruiert und hat auch viel Gegenwartsbezug. Die vielen Handlungsstränge kommen im Laufe der Geschichte zusammen und so langsam hat man sich dann auch an die handelnden Personen gewöhnt und kann sie der Geschichte zuordnen.

Spannung ist im ganzen Krimi vorhanden. Man kann das Buch kaum weglegen. Am Ende ist man fast traurig, da man den ermittelnden Kommissar samt Familie lieb gewonnen hat.

Fazit:
Ein schwedischer Krimi, wie ich ihn liebe. Die Spannung, durch Rückblenden noch mehr vertieft, bleibt im ganzen Buch erhalten. Das Ermittlerteam ist liebenswert und die familiären Aspekte kommen nicht zu kurz. Die Kleinstadt und die vorgelagerte Insel scheinen ein Idyll mit Charme aber auch vielen Geheimnissen zu sein. Vielleicht lohnt sich ein Besuch bei einer Urlaubsreise dorthin. Jedenfalls kann ich den Krimi voll und ganz empfehlen.