Neues für Fans von Camilla Läckberg

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elke seifried Avatar

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Vorab muss ich schon einmal gestehen, dass ich der absolute Camilla Läckberg Fan bin. Ich habe alle ihre Bücher gelesen und mich riesig darüber gefreut, dass es nun endlich ein Wiedersehen mit Erika, Patrick und den anderen bekannten Gesichtern gibt.

Camilla Läckberg arbeitet wie immer mir unterschiedlichen Erzählsträngen. Die Geschichte im heutigen Fjällbacka beginnt damit, dass Marten und Ebba in ihr Elternhaus, das alte Schulhaus auf der Insel Valo, ziehen. Das Ehepaar möchte nach dem schmerzlichen Tod ihres Sohnes dort einen Neuanfang starten, das baufällige Gebäude renovieren und eine Ferienpension eröffnen. Das scheint aber irgendjemanden gar nicht so zu passen, denn schon kurz nach ihrem Einzug versucht ein Unbekannter das Haus in Brand zu setzten. Die beiden können den Flammen nur in letzter Sekunde entkommen. Bei ihren Renovierungsarbeiten finden sie alte Blutspuren und auch weitere Morddrohungen folgen. Das ist für Kommissar Patrick natürlich Anlass zu ermitteln, ob die Mordanschläge mit dem seltsamen Verschwinden von Ebbas Familie im Jahr 1974 zusammenhängen. Von der verschwundenen Familie wurde nie eine Spur gefunden, nur Ebba blieb als Säugling zurück. Patrick und sein Team beginnen den ungeklärten Fall noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen. Erika hingegen recherchiert schon seit langem rund die Geschichte von damals, über die sie gerne ein Buch schreiben würde. Der andere Erzählstrang berichtet vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Dagmar, die verwöhnte Tochter deren Eltern wegen Kindsmords geköpft wurden, muss sich alleine durchschlagen. Ein uneheliches Kind und eine enttäuschte Liebe machen ihr das Leben schwer und sie verfällt zunehmend dem Alkohol.

Natürlich gibt es rund um die zwei Erzählstränge auch wieder viel Neues aus dem Familienleben von Erika, ihrer Schwester Anna und den altbekannten Kommissaren.

Anfänglich war ich vom neuen Band wirklich überhaupt nicht so begeistert. Obwohl ich ja viele Charaktere und deren Geschichten schon kenne, tauchen unheimlich viele neue Figuren auf. Neben Ebba mit ihrem Mann und Dagmar mit ihrer Familie aus der Vergangenheit kommen noch die Familien der Jungen, die damals die Osterferien im Internat verbrachten und eventuell etwas vom Verschwinden wissen könnten, hinzu. Das wird allerdings erst auf S. 122 verraten und bis dorthin raubten mir die ganzen Namen und deren Familien wirklich etwas den Spaß am Buch. Nachdem aber dieser Zusammenhang klar war, hat mich die Engelmacherin wieder wie gewohnt gefesselt, sodass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt hätte. Mit ihrem Spiel immer nur kurze Abschnitte aus den unterschiedlichen Perspektiven preiszugeben, schafft Camilla Läckberg wie gewohnt Höchstspannung. Sie versteht es auf äußerst geschickte Weise den Leser mitfühlen zu lassen. So kann man z.B. die eiskalte Atmosphäre, die zwischen den Eheleuten Ebba und Marten nach dem Tod ihres Sohnes herrscht, regelrecht spüren. Viel zum Schmunzeln bietet unter anderem Kristina, Erikas Schwiegermutter mit ihren guten Ratschlägen für Haushalt und Kindererziehung. Mit Kommissar Martin muss man leiden, da seine Frau schwer krank ist und Mit Gösta darf man dieses Mal mit fiebern, denn er läuft ausnahmsweise zur Höchstform auf.

Als überzeugter Camilla Läckberg Fan konnte ich mich natürlich auch für den 8. Band der Reihe begeistern, wenn ich allerdings Neueinsteiger wäre, hätten mich wohl die vielen Namen zu sehr verwirrt und ich kann nicht garantieren, dass ich zum Fan der Schriftstellerin geworden wäre.