Nicht völlig überzeugend

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sonexuy Avatar

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Die Engelmacherin ist das erste Buch von Camilla Läckberg, welches ich gelesen habe. Viele Liebhaber der Autorin vertreten die Meinung, man müsste alle Bücher dieser Reihe lesen, um sich in Handlungsorten und Personen zurechtzufinden. Dieser Meinung bin ich nicht. Es fiel mir überhaupt nicht schwer, ins Geschehen einzutauchen und Sympathien oder Abneigungen für Personen zu entwickeln. Der Schreibstil überzeugte mich, das Buch ist spannend, hat keinerlei Längen, die Handlung wird viel von wörtlicher Rede getragen.
Was mich nicht überzeugte, ist die Geschichte selbst. Ein junges Paar, Ebba und Marten, zieht in das alte Elternhaus der jungen Frau, um über den Verlust ihres Sohnes hinwegzukommen. Bei den Renovierungsarbeiten wird ein Brandanschlag auf sie ausgeübt, und sie finden altes Blut in großen Mengen. Jetzt kommt die Polizei ins Spiel. Ebbas gesamte Familie ist verschwunden, als sie ein Kleinkind war, und es gibt noch jetzt Polizisten, die damals schon vor Ort gearbeitet haben. Der alte Fall wird wieder aufgerollt.
Die Autorin konstruiert hier einen Fall, dessen Geschichte bis zum Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zurückreicht. Die geschichtlichen Rückblenden fand ich unglaubwürdig, sie haben mich richtig genervt und aus der anderen, aktuellen Story jedes Mal herausgerissen.
Wie Camilla Läckberg die Lösung des Falles aufbaut, hat mir gut gefallen. Ein ganze Menge verschiedener Stränge werden meisterlich zusammengeführt. Ihr gelingt es, Charaktere nicht nur zu beschreiben, sondern auch in die Tiefe zu gehen und deren Entwicklung zu verdeutlichen.