Schwedische Familiengeheimnisse

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
bookwood Avatar

Von

Die Engelmacherin ist schon der 8. Band der Krimiserie um den Ermittler Patrik Hedstrom und sein Team, den Camilla Läckberg vorlegt. Für mich war es der erste Krimi, der Schriftstellerin, den ich gelesen habe und da lag für mich vielleicht am Anfang ein kleines Problem. Ich konnte mich leider nur sehr schwer einlesen, da mir die vielen Personen aus der Rahmenhandlung mit ihren Schicksalen und Problemen einfach zu viel waren. Es dauerte schon einige Zeit, bis ich da einigermaßen den Durchblick hatte. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen. Camilla Läckberg schreibt sehr flüssig und angenehm, die Atmosphäre wird perfekt vermittelt. Skandinavische Krimis mag ich generell, obwohl sie ja oft etwas schwermütig daherkommen. Ganz anders "Die Engelmacherin". Natürlich liegt hier auch keine ganz leichte Thematik vor, geht es doch um Kindsmord und Tod eines Kindes. Durch ihre angenehme Erzählweise erdrückt die Autorin den Leser aber keinesfalls. Super gelungen fand ich die Verknüpfung der beiden Erzählstränge, die aufeinander zulaufen, bis sie sich schließlich in der Gegenwart treffen. Zunächst haben wir den Erzählstrang in der Gegenwart. Ebba und ihr Mann Marten, die ihren Sohn durch einen Unfall verloren haben, renovieren das Elternhaus von Ebba und wollen so einen Neuanfang machen. Ebbas Familie verschwand vor Jahren spurlos aus diesem Haus, das Verbrechen wurde nie aufgeklärt. Auf das Ehepaar Ebba und Marten werden plötzlich Mordanschläge verübt, die mit dem Verbrechen der Vergangenheit in Zusammenhang zu stehen scheinen. Dem gegenüber steht eine Geschichte aus der Vergangenheit, die mit dem Tod von Ebbas Urgroßmutter, einer Kindsmörderin beginnt und nach und nach ihre ganze Familiengeschichte enthüllt. Geschickt wechselt die Erzählerin zwischen diesen beiden Erzählebenen. Die Auflösung am Schluss, nämlich was aus Ebbas Familie geworden ist kommt nicht ganz überraschend. Trotzdem ist das Buch spannend bis zum Schluss, wo es noch einmal eine überraschende Wendung gibt.
Für mich als Läckberg-Neuling war lediglich die Rahmenstory etwas "too much". Vielleicht geht es aber einem Leser, der in den ersten sieben Bänden da hineingewachsen ist , anders. Allerdings sind mir die Familienangehörigen von Patrick Hedström durchaus sympathisch und auch seine Kollegen und ihre Familienprobleme sind absolut realitätsnah.
Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen, die Bände 1-7 der Reihe auch zu lesen und freue mich schon auf die Geschichten aus Fjällbacka.