Angenehm, realitätsnah und emotional

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Schon wieder ein Buch von Bernhard Schlink, das mich in keiner Weise enttäuscht.
In "Die Enkelin" geht es um Kaspar, Helga und Helgas Tochter. Die beiden, Kaspar und Helga, lernten sich als Studenten kennen, Helga flüchtete zu Kaspar in den Westen. Was sie dafür zurückließ, erfährt ihr Ehemann erst nach ihrem Tod, als er ihren angefangenen Roman ließt. Kaspar beendet eine Suche, die sich Helga nicht rechtzeitig traute zu starten und erfährt eine Beziehung zu Menschen, wie er sie vorher nie kannte.

Der klare, sachliche Schreibstil Schlinks ist sofort erkennbar und trotz dieser gewissen Sachlichkeit schafft es der Autor, viel Emotionen und Neugier auf das weitere Geschehen einzuweben. Informationen aus der damaligen Zeit werden interessant in die Geschichte eingebaut und auch, wie sich die damalige Trennung von Ost und West noch heute verhält und wie rechtes Gedankengut vererbt wird, wird gekonnt mit den Charakteren dargestellt. Die Geschichte ließt sich flüssig, regt zum Nachdenken an und weckt Emotionen - all das, ohne zu stark eine Meinung vorzugeben, dies hinterlässt der Autor ganz dem Leser. Daher hallt diese Geschichte auch nach, nachdem das Buch schon beendet ist.

Ich fand den Roman spannend, bewegend und absolut empfehlenswert.