Anspruchsvoll, weckt Emotionen

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danielae Avatar

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Als seine Frau Birgit sich das Leben nimmt, beginnt Kaspar, Ihre Vergangenheit in der DDR, die sie Zeit Lebens in sich verschlossen gehalten hat, aufzuarbeiten. In ihren Manuskripten stößt er auf tiefgründige, traurige persönliche Erlebnisse, die sie vor ihm verborgen hielt. Erinnerungen, denen sie trotz oder gerade wegen ihrer Flucht aus der DDR nicht entkommen konnte. Er findet heraus, dass sie eine Tochter hatte und geht auf die Suche. So stößt er immer weiter in einen Sumpf völkischer Gesinnung, in der Birgits Tochter gelandet ist, und nach der diese ihre Tochter erzieht, vor. Kaspar Versuch t die Enkelin für sich zu gewinnen, sie in ihren eingetrichterten völkischen Ideen mit Argumenten, Büchern und Musik zumindest zum nachdenken zu bringen.
Das Buch ist in klarer Sprache, und wie auch der Vorleser, sind Lesen und Bücher ein zentrales Thema auch von diesem Schlink Roman, der es versteht, die Leser*in von Anfang an zu fesseln. Faszination, Schock, Trauer sind nur ein paar Emotionen, die man bei der Lektüre wie selbstverständlich durchläuft.
Es ist ein emotional sehr fesselndes Buch, das ich kaum weglegen mochte und in wenigen Tagen gelesen hatte. Allerdings ist es mit dem beschriebenen rechten Gedankengut auch unglaublich anstrengend zu lesen. Schwere aber wichtige Lektüre. Wieder ein Meisterwerk Bernhard Schlinks.