Die Enkelin zwischen zwei Welten

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"Die Enkelin" von Bernhard Schlink ist ein vielschichtiger Roman, der sich zunächst mit Kaspars Verarbeitung des Todes seiner Frau beschäftigt und im zweiten Teil mit der titelgebenden Enkelin. Die Thematik habe ich als sehr interessant und kritisch-empathisch durchdacht empfunden. Schlink hat einen ganz wunderbaren Schreibstil, der mich schon in früheren Werken beeindruckt hat. Mit seinen Büchern kann man aus meiner Sicht nichts falsch machen.
Die im Klappentext erwähnten verschiedenen Welten, in denen Kaspar und die Enkelin leben, könnten wirklich kaum gegensätzlicher sein. Doch auch hier findet Schlink einen Weg, die mir persönlich ebenso unverständliche Ideologie der völkischen Gemeinschaft umfassend darzustellen und ihre durchaus auch positiven Aspekte zur inneren Diskussion zu stellen. Er schwingt nicht die Moralkeule und legt doch klare Standpunkte dar.

Fazit:
Erneut ein überzeugender Schlink-Roman, der mir mit der gewählten Thematik und insbesondere mit der kritischen - aber dennoch empathischen - Umsetzung sehr gut gefallen hat. Ich werde das Buch irgendwann nochmal lesen und empfehle es gern weiter.