Schwierige Ost-West-Liebe

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Das eigentlich unwahrscheinliche Zusammentreffen von Menschen unterschiedlicher Milieus ist ein besonderes Kennzeichen der Romane von Schlink. Der erste Teil zeichnet eine Ost-West-Liebe im geteilten Deutschland der 60er Jahre nach, die nach geglückter Flucht eigentlich glücklich enden könnte. Aber die junge Studentin erliegt immer mehr dem Alkohol und stirbt schließlich daran. Im Nachlass findet der Ehemann Texte, die den tieferen Grund der Zerrissenheit erklärt: sie hat ihr neugeborenes Kind in der DDR zurückgelassen. Hier beginnt der zweite Teil des Romans: die Suche nach der verlorenen Tochter, die er schließlich in einer völkischen Gemeinschaft im Osten Deutschlands findet. Zu seiner in diesem Milieu verwurzelten Enkelin nimmt er vorsichtig Kontakt auf und versucht, ihre Sicht auf die Welt zu erweitern, was schließlich in einem Desaster endet. Ein Text mit viel Wissen zur politischen Situation, mit Verständnis und Anregungen zur Gesprächsaufnahme mit Rechtsradikalen. Ich bin zweigespalten.