Sehr oberflächlich

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
larischen Avatar

Von

Die meisten Menschen werden auf die Frage "Bist du mit und in deinem Job glücklich." wohl nicht mit einem inbrünstigen "Ja!" antworten. Denn die meisten Menschen sind wohl nicht vollkommen zufrieden. Doch ist es wirklich gut, dass man einen sehr großen Teil des Tages in einem Job verbringt, der einen nicht glücklich macht? Das Gefühl glücklich zu sein sollte sich nicht nur auf die Freizeit, oder gar das Wochenende/den Urlaub beschränken, sondern auch Bestandteil des täglichen Joballtags sein.
Genau das hat Isabell Prophet erkannt und hat mit "Die Entdeckung des Glücks" einen Ratgeber verfasst, der dem Leser zu mehr Glück im Beruf verhelfen soll.

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, denn ich beschäftige mich immer wieder mit dem Thema Glück und versuche Schritt für Schritt mehr Glücksgefühle in mein Leben zu bringen. Da man aber ja schnell wieder in den alten Trott verfällt und es immer gut ist, sich neue Anreize zu setzen, freute ich mich auf ein Buch, was sich explizit mit dem Beruf auseinander setzt.

Das Buch gliedert sich in die folgende drei Teile:
1. Wie wir unser Glück verhindern
2. Wo wir unser Glück finden
3. Was wir für unser Glück tun können

Leider beschäftigt sich nur der dritte und mit Abstand kürzeste Teil mit konkreten Tipps. Die beiden anderen Teile stellen größtenteils sehr knapp Erkenntnisse verschiedener Glücksforschungen dar, die mit Anekdoten aus Dem Leben der Autorin und ihrer Bekannten untermalt werden.
Ich habe diese beiden Abschnitte als sehr oberflächlich empfunden und konnte nicht wirklich viel damit anfangen.

Isabell Prophet schreibt sehr eingängig und lebhaft, sodass man mit dem Lesen zügig voran kommt.

Insgesamt konnte ich aus dem Buch nicht wirklich etwas für meinen eigenen Alltag mitnehmen. Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin verstärkt Allgemeinplätze vermittelt und ihr wenigen Tipps stellen auch keine große Überraschung für mich dar.
Bezeichnend fand ich eine Szene, in der die Autorin ihre Freude darüber beschreibt, dass sie 60% des Buches fertiggeschrieben habe. Das vermittelt für mich den Eindruck, dass eine bestimmte Anzahl an Seiten gefüllt werden sollte, egal ob das Thema es hergibt oder nicht. Noch dazu ist Glück ja gerade schwer in Vogue und da drängt sich mir ein wenig der Eindruck auf, dass man sich hier weniger aus persönlicher Begeisterung dem Thema gewidmet an, sondern andere Faktoren im Vordergrund standen.

Leider war "Die Entdeckung des Glücks" nicht das richtige Buch für mich. Allerdings ist das ja auch immer ein wenig Geschmackssache und ich denke, dass gerade Menschen, die sich neu mit dem Thema beschäftigen, hier zumindest Anregungen finden können.

Gut gefallen hat mir, dass Quellen im Buch genannt werden, das hab ich durchaus schon anders erlebt. Zudem schreibt die Autorin wirklich sehr angenehm und das Buch ist wirklich ein optisches (und haptisches) Highlight.