3,5/5 Sterne für die Erbin

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Zuerst muss ich sagen, dass ich bei diesem Buch etwas ganz anderes erwartet habe, nach dem Lesen der Kurzzusammenfassung.
Ein Protagonist, der noch eine offene Rechnung mit einer Familie hat und sich deshalb an die Tochter heranmacht. Hierbei hatte ich so ein "Revenge" Gefühl, das mir sehr gut gefallen hat weil ich die Serie liebe. Letztlich wurde die Geschichte dann aber vollkommen anders gehandhabt als ich mir vorgestellt habe.

Der Anfang der Geschichte gestaltet sich eher schleppend. Vor allem gibt es viele Passagen über Finanzen, Unternehmen und Management. Als BWLerin ist dies mein tägliches Brot, allerdings kann ich mir vorstellen für jemanden der nicht aus der Branche kommt kann es teilweise schwer verständlich bzw. befremdlich sein.

Die Vorstellung der einzelnen Charakter gelingt hingegen sehr gut.
Es wird aus der Sicht mehrere Personen erzählt, obwohl ich nicht von jedem eine Innensicht gebraucht hätte. Die Autorin schafft es aber wunderbar, aus den jeweiligen "POV" zu schreiben ohne verwirrend zu sein.

An diesem Punkt muss ich allerdings zugeben nicht mit allen Charakteren warm geworden zu sein. Am wenigsten konnte ich mit Natalia selber anfangen. Eine Identifikation gelang mir nur sehr schwer. Auch die anderen Protagonisten konnten mich nicht so fesseln. Interessant fand ich vor allem nur Alexander, um den es im zweiten Band geht und natürlich David.

David ist ein sehr interessanter Mensch, der leider sehr viel durchmachen musste in seinem Leben. Seine Fürsorge einerseits und seine Rachegelüste andererseits sind durchaus nachvollziehbar.

Die Liebesbeziehung zwischen Natalia und David folgt nicht dem klischeehaften "Liebe auf den 1. Blick" Prinzip. Die beiden lernen sich kennen und entwickeln Gefühle dabei. Es war wirklich herzzerreißend und wunderschön, die beiden auf ihrem Weg zu begleiten.

Leider ist aber bei mir nicht so richtig der Funke übergesprungen, wirklich gefesselt war ich erst gegen Ende des Buches. Manche Wendungen kamen wirklich sehr überraschend, andere hingegen leider nicht.

Letztlich fand ich die erhaltenen "Strafen" nicht wirklich gerecht, da die Wahrheit nicht heraus kam und die jeweiligen Personen sich einfach in ihre Verstecke verzogen haben.

Auch das Happy End kam mir dann doch etwas zu plötzlich. Ich fand es sogar enttäuschen einen so langsamen Anfang zu haben und dann wird das Ende so schnell durchgezogen. Hier hätte man ruhig noch ein paar Seiten nutzen können um die Protagonisten wieder authentisch zusammenzuführen.

Ein solides Werk, das bei mir eindeutig noch die Kurve gekriegt hat und die Lust erweckt hat auch den nächsten Teil zu lesen.