Die Erbin

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buchwurm steffi Avatar

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3.5

Das Buch ist mir aufgrund des wunderschönen Covers bereits lange vor Erscheinungstermin aufgefallen. Der Klappentext klang mir jedoch zu wirtschaftlich und nicht aussagekräftig genug. Ich konnte dann aber doch nicht widerstehen und habe mir das Buch gekauft.
Es spielt zwar in der schwedischen Finanzwelt, ist aber alles andere und deutlich mehr. Die schwedische Wirtschaft spielt zwar eine wichtige Rolle, ist aber nur die Plattform, auf der eine Geschichte über Familie und Freundschaft, Liebe und Hass sowie Reichtum und Armut aufbaut.

Der Einstieg in das Buch war noch etwas schleppend und holprig, da hier sehr viel und die Finanzwelt und die wirtschaftlichen Zusammenhänge erzählt wurde. Wir lernen die beiden Protagonisten, Natalia und David, kennen und es werden Hintergründe über die Familien erzählt bzw. angedeutet. Identifizieren konnte ich mich mit den beiden überhaupt nicht, denn sie absolute Workaholics, die nur für ein paar Stunden Schlaf zu Hause sind. Der Rest der Zeit wird im Büro oder bei Meetings verbracht. Dennoch fand ich den Einblick in die Welt des Reichtums sehr interessant, denn auch dort ist nicht alles Friede Freude Eierkuchen. Es gab einige Charaktere, die ich sehr gerne mochte. Das ist zum Einen Asa, die zwar komplett anders als ihre Freundin Natalia ist, aber dennoch immer für sie da ist und absolut loyal ist. Zum anderen ist es Carolina, die ich als eine sehr starke und liebenswerte Person wahrgenommen habe. Die absolute Hasskappe hatte ich auf den Gustaf de la Grip, der sich wie ein absoluter Patriarch verhält und mit seinen Ansichten im absoluten Mittelalter lebt.

Es gibt einige Wendungen und Ereignisse, die man mal mehr und mal weniger erahnen konnte, aber dennoch hat mich das Buch auf jeden Fall sehr gut unterhalten. Besonders das letzte Drittel war sehr spannend und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Einiges war mir dann am Ende aber doch etwas zu dick aufgetragen und zu schnell des Guten.

Der Schreibstil war weitestgehend gut zu lesen, aber mir sind einige Formulierungen aufgefallen, die ich für die heutige Zeit nicht sehr passend fand. Welche knapp 30-jährige würde denn einen männlichen Oberkörper mit prächtig bezeichnen?! Ich gehe aber davon aus, dass es hier eher an der Übersetzung liegt.