Sarah und Hetty

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mirabell Avatar

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Die Leseprobe zeichnet das Bild von einer spannenden Geschichte. Gut aufgebaut, aus den beiden Perspektiven der Mädchen geschildert, von denen die eine, Sarah, Tochter reicher Eltern ist, während die andere, Hetty, ihre neue Zofe ist. Der revolutionäre Standpunkt Sarahs, die nicht nur den brutalen und herablassenden Umgang mit den Sklaven, sondern die gesamte Sklaverei verachtet, birgt Spannungen im Verhältnis zur Familie, vor allem zur Mutter. In einer Zeit, in der die Rollen und Positionen der einzelnen Personen ohne deren Zutun schon von vornherein festgelegt sind, scheint es nicht möglich, sich gegen die gegenwärtigen Verhältnisse zu stellen. Doch Sarah versucht es trotzdem, indem sie Hetty einen Freibrief schreibt. Unglücklicherweise verliert sie diesen jedoch und am nächsten Morgen liegt er zerrissen vor ihrer Tür. Doch war es wirklich die Mutter? Was Sarah vielleicht noch nicht sieht, ist die Frage danach, wie die zehnjährige Hetty, ganz auf sich allein gestellt, über die Runden kommen sollte? Man muss doch noch so viel mehr wissen, über die Welt, die nicht nur auf ein einzelnes Anwesen beschränkt ist. Wie Sarah ihrem Traum, Anwältin zu werden, näher kommt und wie sich Sarah und Hetty weiter kennenlernen, verspricht eine spannende Geschichte. Schon in der Leseprobe (trotz des Lesens am Bildschirm), ließ der Lese-Flow nicht lange auf sich warten. Bei "Die Erfindung der Flügel" scheint es sich um ein richtiges Weihnachtsbuch zu handeln - in dem Sinne, dass man es, einmal von der Geschichte eingefangen, nicht mehr so schnell aus der Hand legen wird, bis die Feiertage (schon wieder) vorbei sind.