Wenn du irren musst, dann irre aus Kühnheit

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fiammetta Avatar

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Seit einigen Monaten haben Erzählungen in Film und Buch über Sklaverei wieder Konjunktur. Dieses Buch entspricht jedoch nicht dem Mainstream - zumindest soweit man das aufgrund der Leseprobe sagen kann. Hier werden mehrere Themen auf interessante Weise miteinander verknüpft: Sklaverei, die amerikanische Gesellschaft des frühen 19. Jahrhunderts, Geschlechterverhältnisse, Kindheit und die Möglichkeiten von Frauen in einer restriktiven Gesellschaft. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass all dies aus der Perspektive von zwei Kindern geschieht, bemerkenswert vor allem, weil man die unterschiedlichen Perspektiven über die Sprache der Mädchen - Hetty, das zehnjährige Sklavenmädchen, und Sarah, die elfjährige Besitzerin von Hetty und die Tochter eines Friedensrichters - sehr genau voneinander unterscheiden kann. Kompliment an die Übersetzerin! Die abwechselnden Berichte der beiden Mädchen eröffnen eine breite Palette an Sichtweisen und Überlegungen, in die sich Leserin und Leser verlieren können. Das sieht nach einem rundum gelungenen Buch aus.