Die Erfindung der Flügel von Sue Monk Kidd wird für mich zweifellos, auch wenn das Jahr gerade erst angefangen hat, eines meiner Lieblingsbücher im Jahr 2015 sein! Ich fand das Buch einfach wahnsinnig gut. Die Autorin hat ein spannendes Thema gewählt, nämlich die Lebensgeschichte zweier sehr unterschiedlicher Frauen in den Südstaaten Amerikas im 19. Jahrhundert. Da ist auf der einen Seite Sarah, die behütete Tochter eines Plantagenbesitzers, die lieber Anwaltin werden möchte als eine treusorgende Ehefrau und Mutter, auf der anderen Seite Hetty, genannt Handful, eine schwarze Sklavin, die aus ihrer Gefangenschaft ausbrechen möchte. Großartig fand ich die Anlage des Buches, einen Sachverhalt jeweils aus der verschiedenen Sichtweise dieser beiden Frauen zu erzählen. So ergibt sich ein sehr nuanciertes Bild des Zeitgeschehens. Sue Monk Kidd hat sehr engagiert recherchiert. Man merkt förmlich, wie sie sich selbst von der Lebensgeschichte der Sarah Grimké, die ja tatsächlich gelebt hat und eine der ersten Frauenrechtlerinnen der USA war, in ihren Bann hat ziehen lassen. Ohne Sentimentalitäten und Kitsch gelingt es ihr, die Geschichte der Freundschaft zwischen dem schwarzen Sklavenmädchen und ihrer Herrin zu erzählen. Unfassbar, welche Grausamkeiten gegenüber Sklaven früher als selbstverständlich galten.
Auch, oder gerade weil die Sklaverei in der Geschichte der USA kein rühmliches Kapitel darstellt, hat die Autorin es doch geschafft, sehr sensibel mit diesem Thema umzugehen. Die zeitweise "Sprachlosigkeit" der Protagonistin Sarah steht ja gleichsam für ihre Sprachlosigkeit, die sie gegenüber ihrer Machtlosigkeit den Sklaven zu helfen, empfindet. Erst als es ihr gelingt, sich zu emanzipieren und ihre Meinung auch öffentlich zu vertreten, verschwindet gleichzeitig ihre Sprachstörung. Die Tapferkeit der Grimké-Schwestern hat mich zutiefst beeindruckt und ich bin froh, dass Sue Monk Kidd ihnen mit diesem Buch ein so eindrucksvolles Denkmal gesetzt hat. Ich kann dieses Buch nur wirklich wärmstens empfehlen und werde all meine Freundinnen nötigen, es zu lesen.
Auch, oder gerade weil die Sklaverei in der Geschichte der USA kein rühmliches Kapitel darstellt, hat die Autorin es doch geschafft, sehr sensibel mit diesem Thema umzugehen. Die zeitweise "Sprachlosigkeit" der Protagonistin Sarah steht ja gleichsam für ihre Sprachlosigkeit, die sie gegenüber ihrer Machtlosigkeit den Sklaven zu helfen, empfindet. Erst als es ihr gelingt, sich zu emanzipieren und ihre Meinung auch öffentlich zu vertreten, verschwindet gleichzeitig ihre Sprachstörung. Die Tapferkeit der Grimké-Schwestern hat mich zutiefst beeindruckt und ich bin froh, dass Sue Monk Kidd ihnen mit diesem Buch ein so eindrucksvolles Denkmal gesetzt hat. Ich kann dieses Buch nur wirklich wärmstens empfehlen und werde all meine Freundinnen nötigen, es zu lesen.