Berührende Geschichte!

Ein Leben wie ein Roman! Sarah Grimké wird in eine reiche Plantagenbesitzerfamilie in Charleston, South Carolina geboren. Sie ist klug und mutig und möchte, wenn sie groß ist Anwältin werden. So wie ihr Vater. Zu ihrem elften Geburtstag bekommt sie ihre erste eigene Sklavin geschenkt, Handful/Hetty. Sie will dieses Geschenk nicht, schreibt noch in der ersten Nacht einen Brief, in dem sie Handful die Freiheit schenkt. Doch die Grenzen für eine junge Frau zu dieser Zeit sind eng. Ihr Brief wird zerrissen, der Wunsch nach einem Studium geht in Spott und Hohn der Brüder unter, als ihre Familie herausfindet, dass sie Handful Lesen und Schreiben beibringt, wird ihr das sofort verboten.

In parallelen, kurzen Kapiteln wird der gleiche Zeitraum jeweils aus der Sicht der beiden so unterschiedlichen Frauen erzählt. Doch eines haben sie gemeinsam. Sie sind unfrei und gefangen in den Umständen ihrer Zeit.

Während Sarah eine historische Figur ist, sie und ihre Schwestern Angelina (Nina) setzten sich tatsächlich gegen Sklaverei und für die Gleichberechtigung der Frauen ein, ist Handful eine fiktive Gestalt. Die echte Hetty wurde zwar wirklich Sarah zum Geschenk gemacht, verstarb aber jung. Mit Handful öffnet uns die Autorin die Welt der Sklaven und illustriert, wie sie von ihren Besitzern und von der ganzen Gesellschaft behandelt wurden. Unvorstellbar grausam!

Ein berührender, wunderbar erzählter, sehr flüssig zu lesender Roman. Sehr empfehlenswert!