Ein literarischer Schatz, der ins Herz geht

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Inhalt:
Charleston im Jahr 1803: die elfjährige Sarah, Tochter reicher Gutsbesitzer, bekommt zu ihrem Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk in Form der zehnjährigen Hetty, genannt Handful, die ihr als Sklavin dienen soll. Doch Sarah ist alles andere als erfreut und will dieses Geschenk nicht. Bis sie sich mit Hetty anfreundet und ihr sogar das Lesen und Schreiben beibringt, welches zu der Zeit verboten ist. Sarah möchte den Zwängen ihrer Erziehung entfliehen und Anwältin werden, was damals undenkbar war. Sie sucht ihren Platz im Leben, welches ihr die Luft zu atmen nimmt. So wie auch Hetty, die immer wieder an ihre Grenzen kommt.

Meine Meinung:
Das Buch hat mich von der ersten Seite gepackt. Auch wenn ich bisher mehrmals Bücher dieser Art gelesen habe, hat mich dennoch auch dieser Roman betroffen und fassungslos gemacht. Dass Sklaven damals so klein gehalten wurden und ihnen Bildung versagt blieb, ist nur einer der Aspekte, die man kaum verstehen kann. Sue Monk Kidd erzählt ihre Geschichte wechselseitig aus der Sicht von Sarah und Handful, sodass man beide Lebenswege miterlebt und die beiden heranwachsen sieht.

Alle Emotionen werden bedient. Trauer, Wut, Hilflosigkeit und Verzweiflung sind nur einige, die mich teilweise schockiert und ins Herz getroffen haben. Wenn Handful zu Wort kam, hätte ich sie manches Mal gerne in den Arm genommen. Aber auch das Leben von Sarah ist nicht rosig. Sie findet ihren gesellschaftlich zugewiesenen Platz schrecklich ungerecht und versucht dagegen zu rebellieren. Mutig und hartnäckig geht sie ihren Weg, den ich nur bewundern kann.

Mein Fazit:
"Die Erfindung der Flügel" ist ein kleiner Schatz, der mitten ins Herz geht. Absolute Leseempfehlung!