Ein wunderbares Buch

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bavaria123 Avatar

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Die Geschichte in diesem Buch beginnt im Jahr 1803 in Charleston. Erzählt wird über einen Zeitraum von 35 Jahren.

Eine der Hauptpersonen ist Sarah Grimké. Sie ist die erste Frau in den Vereinigten Staaten, die ein umfassendes feministisches Manifest verfasst hat. Zusammen mit ihrer Schwester Angelina wurde sie in den Einfluss und den Wohlstand der Aristokratie hineingeboren und kämpfte mit ihr nicht nur für die Befreiung der Sklaven sondern auch um deren Gleichstellung in der Bevölkerung.

Sue MonkKidd hat zum einen sehr akribisch recherchiert. Das bemerkt man an vielen Stellen des Buches. Aber sie wirft dem Leser nicht einfach Fakten vor die Füße, nein, sie hat ein wunderbares Buch erschaffen.

Das Cover fand ich nicht ganz so ansprechend, umso mehr zog mich aber die Leseprobe in den Bann. Die Autorin hat das Buch in einem beeindruckenden und sehr ansprechenden Schreibstil verfasst. Sehr gut gelungen finde ich, dass sie die Ereignisse abwechselnd aus Sicht von Sarah Grimké geschrieben hat und dann aus Sicht der fast gleichaltrigen Hetty Handful, einer Sklavin.

Sue Monk Kuidd schildert all die Grausamkeiten, Ängste und Qualen, die die Sklaven ertragen mussten. Sie schildert deren Alltag und aber auch ihre Träume und Gedanken.
Aber nicht nur die Sklaven sehnen sich nach Freiheit. Nein, auch die Schwestern Grimké sind auf der Suche danach. Wenn es sich hierbei auch eher um die Freiheit des Geistes handelt, um die Freiheit aller Männer und Frauen.

Die Autorin schildert die Charaktere sehr authentisch, als Leser kann man sich gut in deren Gedanken und Gefühle hinein versetzen. Man denkt über die eigene Freiheit und über Freundschaften und Beziehungen nach. Es ist manchmal nur ein eingeflochtener Satz, der sehr berührt und den man sich für länger im Kopf bewahrt.

Wenn ich das Cover auch nicht als besonders schön empfinde, die Abbildung der Schwarzdrossel nimmt exakten Bezug zum Inhalt. Und auch der Titel des Buches ist wahrlich passend. Einst haben alle Menschen Flügel gehabt...

Ich kann dieses Buch nur von ganzem Herzen empfehlen, es war und ist immer noch möglich durch das eigene Handeln und denken die Welt zu verändern. Wenn es hier auch um Geschehnisse handelt, die über 200 Jahre zurück liegen, hat das Werk doch einige Parallelen zur Gegenwart.