Aus Liebe zur Literatur - Offenbarung und Behütung

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„Das Leben ist ein fremder Ort, weit aus der Zeit.“ - so beginnt die Schriftstellerin Aliza Berg zu erzählen. Thomas Sautner schreibt hoffnungsvoll und philosophisch über die vielen Facetten des Lebens, seiner glückssuchenden Figuren und den Versuch: „(…) das Leben vom Geringsten bis zum Größten zu zeigen.“ Sprachlich wertvoll: poetisch und unaufgeregt, aber vor allem tiefsinnig geht es darum: mit einem frischen Blick über Literatur Geheimnisse und Wissen zu lüften und gleichwohl zu bewahren. Über die Schriftstellerin Aliza Berg erfährt man nicht viel, doch mit ihrer Anreise, der Einladung einem geheimnisvollen Geldgeber folgend, beginnt die Geschichte. Die wahren Hauptfiguren betreten die Bühne: Eigenbrötler, Waldbewohner, Adlige und kleinwüchsige Geheimnisträger. Sie werden zusammengeführt, durcheinandergewirbelt und spielerisch wieder aufgefangen. Wer dieser ominöse Geldgeber ist, lässt sich am Ende erahnen, doch hat es an Bedeutung verloren - denn das Ende enthält „selbst das, was ungesagt geblieben sei.“ Streckenweise fiel es mir schwer, dran zu bleiben, wenn es zu ausschweifend und irritierend wurde. Dann forderte mich das Buch über kunstvolle Andeutung heraus. Sprache und Schreibstil, tiefsinnige Einsichten und die Lebendigkeit der Protagonisten führten mich jedoch immer wieder zurück.