Literarisch wertvolles Buch

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Der Klappentext gibt den Inhalt des Buches gut wieder. Eine Schriftstellerin bekommt einen anonymen Brief und eine großzüge Geldspende, mit der Biete, sie möge in Litstein für ihren neuen Roman recherchieren. Die Zusammentreffen mit den dortigen Bewohnern sind mitunter sehr unterhaltsam und amüsant. Jedoch ist der Roman aus verschiedenen Blickwinkel geschrieben und so folgt der Leser viel mehr den kauzigen Bewohnern als nur der Schriftstellerin.
Mir haben die gescheiten Übergänge, der aufgeweckte Blick für Feinheiten, die treffende Wortwahl und das spielerische - sowohl handwerklich als auch inhaltlich - gefallen. Ich mochte die Ideen, das Geheimnisvolle und Sprunghafte - man wusste beim Lesen nie so genau, was als nächstes kommt. Trotzdem folgte alles einer schlüssigen Logik. Besondere Momente blieben mir sehr lebendig in Erinnerung, weil Thomas Sautner ein wunderbarer Erzähler ist, der mit Worten und Bildern einzufangen weiß. Dabei hat er eigensinnige Figuren geschaffen, grandios verrückte Einfälle, aber vor allem Orte, die keine sind und das Miteinbeziehen von Wissen- und Leidenschaft, der Natur und vor allem der Literatur und ihrer Bedeutung - mit der ein oder anderen Metaebene. Und so kommt einiges zusammen, auf diesen über 400 Seiten. Sprachlich grandios. Inhaltlich neue Wege gehend. Lesenswert!