Tolle Idee, Umsetzung leider nichts für mich

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Meinung: Die Idee fand ich absolut ansprechend: Aliza Berg, eine Schriftstellerin, bekommt einen anonymen Brief von einem gewissen „G.“, mit dem Auftrag einen bestimmten Ort aufzusuchen und dort in einem gewissen Radius mit jedem Menschen zu reden und viel zu beobachten. Und danach soll sie mit ihren neu gewonnen Eindrücken und Informationen einen Roman über das Leben schreiben. Dafür bekommt sie schon im Vorhinein eine nette Summe auf ihr Konto überwiesen, egal ob sie sich beschließt den Auftrag anzunehmen oder nicht. Natürlich nimmt sie nach kurzem Überlegen an und begibt sich nach Litstein, um ihrer Recherche zu beginnen und verweilt dort für ein Jahr. Man lernt im Laufe der Geschichte jede Menge Personen kennen, jede von ihnen auf eine andere Art sehr besonders.
Es ist mein erstes Buch von dem Autor und ich habe mich in den Schreibstil absolut verliebt. Er schreibt sehr bildlich und man kann in seinen Schilderungen wundervoll abtauchen. Philosophische Betrachtungen beschreibt er leicht verständlich und regt damit perfekt zum Nachdenken an.
Doch so angenehm der Stil war, so langatmig war leider die Handlung. Den Anfang habe ich noch begeistert verschlungen, doch irgendwann beginnt es sich zu ziehen. So sehr, dass ich oft überlegt habe das Buch abzubrechen. Der Autor driftet zu sehr zu der Frage nach dem Sinn des Lebens und der Liebe ab und hält den Rest des Buches nur mehr daran fest. Auch die Charaktere, so wundervoll sie oberflächlich betrachtet auch sein mögen, haben kaum Tiefe.

Fazit: Ein grundsätzlich schöner Roman, der mich leider nicht erreichen konnte. Ich liebe die Sprache, die der Autor verwendet und die Vielfalt der Figuren in der Geschichte, doch mir fehlt Tiefe und etwas Handlung.