Zu wenig Tiefe

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willowwhisp Avatar

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Eine Autorin bekommt ein mysteriöses Schreiben zugestellt. Die Bitte: Sie möge ein Buch über das Leben schreiben, aber nicht irgendwo sondern anhand eines geografisch eng eingegrenzten Gebietes. In Litstein. Als Gegenleistung überweist ihr der Briefeschreiber mehrere tausend Euro, und ersteinmal in Litstein angekommen, verdrehen ihr die Figuren so manches Mal den Kopf.

"Die Erfindung der Welt" legt zwar einen guten Start hin, bleibt dann aber doch hinter den Erwartungen zurück. Sicher, Sautners geradliniger Stil ohne Schnickschnack und Firlefanz erleichtert das Lesen und entledigt sich überflüssiger Formulierungen, und auch die sympathische Ich-Erzählerin kann sich auf den ersten Seiten gut präsentieren. Der Auftrag der Autorin, dem Leben selbst auf den Grund zu gehen, kommt meiner Meinung nach aber im Hauptteil zu kurz. Wo die Story Platz für philosophische Betrachtungen bietet, bleibt der Handlungsverlauf eher alltagsbezogen und konnte mich nicht so recht begeistern. Die Leichtfüßigkeit der ersten Kapitel, in denen Sautner auch mal mit einer direkten Ansprache seinen Schalk mit den Lesern treibt, war für mich im späteren Verlauf nicht mehr so stark präsent. Aus dieser durchaus ungewöhnlichen Handlungsidee hätte man meiner Meinung nach noch mehr herausholen können.