Eine schöne Reise in das Paris im Jahr 1911

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denise4 Avatar

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Der Roman „Die Erfindung des Lächelns“ wurde von Tom Hillenbrand geschrieben. Er ist im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen. Hillenbrand hat Europapolitik studiert und als Redakteur bei SPIEGEL ONLINE gearbeitet.

Im Mittelpunkt dieses Romans steht das Gemälde der Mona Lisa von Leonardo da Vinci, das auch als Joconde bezeichnet wird. Denn es wurde im Jahr 1911 aus dem Louvre entwendet. Commissaire Lenoir soll den Fall aufklären und das Bild wiederbeschaffen. Im Zusammenhang mit der Suche nach dem Bild bringt der Autor einem das Paris zum damaligen Zeitpunkt nahe. Es geht nicht nur um die Kunst der Malerei, sondern auch um die Tanzkunst, die hier insbesondere von der Ausdruckstänzerin Isadora Duncan verkörpert wird und um die Dichtkunst. Weiterhin spielen Anarchisten, Rituale und Beschwörungen, aber auch Liebesbeziehungen eine Rolle.

Durch die Verwendung von französischen Ausdrücken und sehr schönen Beschreibungen von Paris, seinen Einwohnern, wie Pablo Picasso, und beispielsweise Pariser Künstlercafés fühlt sich der Leser in das Paris des Jahres 1911 versetzt. Der Autor schreckt allerdings auch vor deutlichen Worten oder Beschreibung von Begebenheiten nicht zurück.

Etwas schwierig war für mich, die vielen verschiedenen Personen auseinander zu halten, die teilweise nicht nur unter einem Namen in Buch auftauchen. Hier wäre für mich ein Personenverzeichnis hilfreich gewesen. An der einen oder anderen Stelle ist mir der Autor zu weit ausgeschweift und ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn das Buch etwas weniger Seiten umfasst hätte.

Sehr gut gefällt mir, dass viele der im Buch beschriebenen Ereignisse real sind. Welche das sind, wird leider nur teilweise vom Autor im Nachwort aufgeklärt.

Insgesamt nimmt das Buch einen mit auf eine schöne Reise nach Paris und man kann sich sehr gut in die Stadt und die Ereignisse hineinversetzen und den eigenen Alltag beim Lesen vergessen. Ich empfehle es daher gerne weiter.