Ein emotionsgeladenes Buch über Trauer, Ohnmacht und den Tod

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evelynm Avatar

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Der Anfang der Geschichte ist verstörend und es stellt sich schnell die Frage, was dieser Frau so Schlimmes widerfahren ist, dass sie anscheinend wie in einem Glashaus lebt. Es ist der Albtraum jeder Mutter und jedes Vaters: Tanja Grabbes 11jähriger Sohn wurde zunächst vermisst und nun steht Jakob Franck, ein ehemaliger Kripobeamter, vor ihrer Türe und erklärt ihr, dass dieser nach 34 Tagen tot aufgefunden wurde. Tanja kapselt sich in diesem Moment völlig von ihrer Umwelt ab, so dass sogar ihr Mann ein Fremder für sie wird. In winzigen Augenblicken wird sie sich der Gegenwart bewusst.
Friedrich Ani fängt die Gefühle der Mutter Tanja Grabbe sehr bildlich und mit einer Wucht ein, so dass sie für den Leser absolut nachvollziehbar sind. Ihre Trauer, ihr Schmerz, ihre Hoffnungslosigkeit und auch ihre Wut sind in jeder Zeile spürbar. Das ist auch dem wortgewaltigen Schreibstil des Autors geschuldet, der den Leser geradezu in Emotionen eintauchen lässt. Ich bin begeistert von der Leseprobe und möchte unbedingt weiterlesen.