Da war nicht mit zu rechnen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
pajo47 Avatar

Von

Ja, da war nicht mit zu rechnen, mit dem Schluss nämlich, der hier natürlich nicht verraten werden soll. Aber soviel kann man auch hier schon mal schreiben, dass er sehr überraschend ist. Ich hatte jedenfalls nicht damit gerechnet.

Wie kommt Friedrich Ani nun dahin? Eine seltsame Konstellation. Ein Exkommissar, Jakob Frank, löst den Fall. Realistisch? Wahrscheinlich nicht. Ein Exkommissar, der es auch im Ruhestand als seine Aufgabe ansieht, den Hinterbliebenen der Opfer die schlimme Nachricht zu überbringen. Realistisch? Ich glaube nicht.

Aber etwas zum Inhalt: der 11-jährige Lennard Grabbe wird ermordet aufgefunden, Frank überbringt, wie schon gesagt, den Eltern die schlimme Nachricht und sieht es dann als seine Aufgabe an, an der Aufklärung des Falls mitzuarbeiten, bis er auf die überraschende Lösung kommt.

Ani stellt die Person der Mutter, die quasi in ein Loch fällt und den Tod ihres Sohnes nicht wahrhaben will, sehr eindringlich dar. Sein Schreibstil insgesamt kommt mir vor, als ob Ani recht unbeteiligt einfach Tatsachen aufschreibt. Dadurch tritt der Schriftsteller hinter seinem Text zurück. Als Leser merkt man man also quasi nicht den Schriftsteller, der den Text verfasst hat, sondern steckt mitten im Geschehen.