Das Fossil ist zurück

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Mit "Ermordung des Glücks" liegt der zweite Band um den pensionierten Münchner Ermittler Jakob Franck vor. Die Besonderheit von Franck ist seine Gedankenfühligkeit, mit der er sich in die Köpfe der Täter und die letzten Stunden der Opfer einfühlen kann. Neue Ermittlungsansätze und Ideen sind meist die Folge, wenn Franck diese Fühligkeit benutzt.

Für den aktuellen Fall benötigt Franck diese Spezialfähigkeit unbedingt, denn bislang treten die Ermittlungen auf der Stelle: 34 Tage nach seinem Verschwinden taucht die Leiche des Jungen Lennard Grabbe auf - und für seine Eltern bricht eine Welt zusammen. Franck überbringt den Eltern die Todesnachricht und wird dadurch in einen Strudel gezogen. Denn für die Eltern bricht mit der Todesnachricht eine Welt zusammen - und Franck fällt es schwer, Distanz zu wahren.

Er gräbt sich in den Fall ein und versucht, neue Ermittlungspunkte herauszuarbeiten. Wer kann den Tod des Jungen gewollt haben und wie sind die letzten Stunden im Leben des Lennard Grabbe verlaufen? Stück für Stück puzzelt sich Franck die Erkenntnisse zusammen, doch droht ihn die Suche nach der Wahrheit auch in den Strudel zu reißen, in dem sich Lennards Eltern schon befinden.

"Ermordung des Glücks" ist erneut ein meisterhafter Krimi, der eher durch Introspektive als durch wirkliche Handlung besticht (zumindest im Großteil des Buchs). Die mühsame Suche nach der Wahrheit wird von Friedrich Ani eindringlich geschildert - besonders nah geraten seine Schilderungen der verletzten Seelen der Eltern Lennards. Deren Verhalten wird von Ani trotz aller Wirrniss und Chaos glaubhaft geschildert und nachvollziehbar erzählt.

Auch wenn einige schludrigen Lektoratsfehler im Buch stecken ist "Ermordung des Glücks" doch so viel besser und literarisch hochwertiger als die übliche Krimidutzendware. Von daher eine große Empfehlung für alle Fans von psychologisch dichten Kriminalromanen!