Eher enttäuscht

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julimond Avatar

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So sehr mir die Leseprobe gefallen hat, so sehr war ich vom Gesamtwerk enttäuscht. Der Beginn war dicht, bedrückend und die Verzweiflung der Mutter des verschwundenen Lennards geradezu greifbar. Doch der weitere Verlauf dieser Geschichte zog sich für mich dann eher schleppend dahin.
Der Stil von Friedrich Ani ist sicherlich anspruchsvoll und teilweise sehr poetisch - für mich stellenweise allerdings zu poetisch. Wenn ich zu lange darüber nachdenken muss, was will mir der Autor nun damit sagen, ist das Lesen kein Vergnügen mehr.
Die Figuren wurden für mich nicht greifbar, ich bekam keinen Zugang. Selbst wenn ich über das Profil des Ermittlers Jakob Franck etwas sagen soll, fällt mir das schwer. Seine Methode der Gedankenfühligkeit konnte ich nicht nachvollziehen, so wenig wie die Mordermittlung selbst und die Ermittlung des Täters. Letztere kam wie aus dem Nichts - für mich irgendwie unbefriedigend.
Das Buch konnte man lesen, aber so richtige Spannung und freudige Erwartung kam nicht auf. Schade!