Ein Kommissar im Ruhestand

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Friedrich Ani - Ermordung des Glücks
Friedrich Ani schreibt erneut über Jakob Franck, einen Exkommissar, der nun im Ruhestand immer noch die Todesnachrichten an Betroffene überbringt und so trotz Ruhestand weiter mitermittelt. Im Fall des jungen Lennard überbringt er die Nachricht seiner Mutter und muss danach ihrem zunehmenden geistigen Verfall erleben. Das liegt nicht nur daran, dass die Ermittlungen schleppend und im Regen und Schnee verlaufen, sondern auch daran, dass Lennards Mutter und ihr Bruder ein dunkles Geheimnis verbindet, dass die beiden in ein bodenloses Loch zu ziehen droht.
Ani schreibt erneut über diesen eigenwilligen Menschenbeobachter Franck und erschafft eine trostlose Winterwelt, in der jeder ein Geheimnis zu haben scheint. Dabei schreibt er klar und treibend, wie ein eisig kalter Schneesturm. Er setzt dabei jedoch weniger auf Action als auf Dialoge, die die Geschichte vorrantreiben und in tiefe Abgründe blicken lässt.
Es ist sehr interessant, dass Ani es gelingt erneut über den Kommissar Jakob Franck zu schreiben ohne dass man den Vorgängerroman unbedingt gelesen haben sollte. Daher ist er auch für noch-nicht-Fans von Jakob Franch wärmstens zu empfehlen.