Kein typischer Kriminalroman

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rosendorn Avatar

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Inhalt:

Als der 11-jährige Lennard Grabbe nicht mehr nach Hause kommt und Wochen später tot aufgefunden wird, bricht für dessen Mutter die Welt zusammen. Exkommissar Jakob Franck nimmt die Ermittlungen auf und versucht den Eltern des ermordeten Jungen wieder auf die Beine zu helfen. Wird ihm das gelingen?

Meine Meinung:

Wie auch zum zweiten Male konnte mich die Geschichte um den 11-jährigen Lennard in der Hinsicht fesseln, dass man als Leser das Gefühl hat bei einem authentischen Fall Zuschauer sein zu dürfen. Das hat der Autor wirklich gut drauf. Was mir aber bei diesem Fall aufgefallen ist: Meist wurde um den Kernpunkt herum agiert und die tatsächlichen Spuren vernachlässigt. Schade, denn auch wenn es recht interessant zu sein scheint wie Eltern auf den Verlust ihres Kindes reagieren können, ist es doch zu langatmig wenn dies fast 80 Prozent des Romans ausmacht.

Auch über die Unsinnigkeit des Ablebens und deren Folgen kann man wahrlich nur den Kopf schütteln. Doch schon wegen weniger mussten Menschen ihr Leben lassen. Die konfuse Schreibweise kann einem schon leicht irritieren, manchmal weiß man anfangs nicht, wer denn nun gemeint sein könnte und um wen es gerade geht. Aber dennoch fand ich das Gesamtwerk so gut, dass ich es gerne gelesen habe und mich auch bis zum Ende fesseln konnte.

Fazit:

Kein typischer Kriminalroman, wie man ihn von anderen Autoren her kennt. Der Hauptfokus liegt ganz eindeutig nicht auf den Ermittlungen oder auf dem Opfer. Dennoch anspruchsvoll zu lesen und Spannung ist in jedem Fall gegeben. Wer gerne mal etwas außergewöhnliches in dieser Richtung lesen möchte, ist bei Friedrich Ani immer auf der sicheren Seite. Ich vergebe deswegen gerne

3,5 Sterne !