Mordermittlung – trotzdem kein Krimi

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miltonia 01 Avatar

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Mit diesem Buch habe ich mich erstaunlicherweise recht schwergetan. Eigentlich versprach alles einen soliden Krimi, der Titel ist wirklich hart und bringt die Befindlichkeiten auf den Punkt, ebenso finde ich das Coverbild ganz wunderbar passend und berührend. Trotzdem bin ich ganz schwer in das Buch hineingekommen.
Ich kann weder den ermittelnden Kommissar Frank richtig fassen, noch bekomme ich Zugang zu den Eltern und der Familie des ermordeten Kindes.
Der 11-jährige Lenny wurde auf dem Heimweg von der Schule entführt und ermordet, die Leiche wurde erst geraume Zeit später gefunden. Der bereits pensionierte Kommissar Franck überbringt den Eltern die schreckliche Nachricht und unterstützt seine Kollegen bei den Ermittlungen.
Die Familie leidet ungemein und nach und nach tauchen Geheimnisse aus der Vergangenheit auf, die ziemlich verstörend sind und auch der Kommissar hat seine familiären Verstrickungen, die nun mit diesem Fall wieder hochkommen. Die Stimmung ist düster und tief bedrückend.

Ich finde allerdings den Schreibstil sehr anstrengend, richtige Spannung will bei mir einfach nicht aufkommen. Je mehr ich von der Mutter und ihrem Bruder erfahre, desto weniger möchte ich eigentlich von dieser Familie wissen.

Sehr realistisch und gut finde ich allerdings die verzweifelte Suche der ermittelnden Polizeigruppe, die nach über 1 Monat eben nicht mal so einfach entscheidende Spuren auf der Straße aufliest, wie es die TV-Krimiwelt meistens darstellt.
Für „normale“ Krimifans ist dieses Buch eher nichts, für meinen Geschmack verliert man sich zu sehr in den psychologischen Abgründen der Familie, deshalb meine eher mittlere Bewertung.