Ein Kriminalroman als Kuriositätenkabinett

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Das Buch "Die Ewigkeit in einem Glas" von Jess Kidd zu lesen, ist wie durch ein Kuriositätenkabinett zu gehen.

Ein kleines Mädchen ist verschwunden. Je näher Bridie Devine ihr auf die Spur kommt, desto mehr häufen sich kuriose Details. So wird aus dem kleinen Kind, ein Objekt der Begierde für Sammler des Sonderbaren. Unter ihnen befindet sich auch Bridies Feind der Vergangenheit.

Der Roman ließ mich häufig an Sherlock Holmes denken. Der Hang zum Tabak und die beachtlichen Künste der Verkleidung sind nur zwei der Parallelen. Ein Ermittlerduo das durch das viktorianischen London streift und Fälle löst. Es gibt allerdings zwei Besonderheiten. Die Hauptfigur ist eine Frau und ihr ständiger Begleiter ein Geist. Dieser Hang zum Übernatürlichen macht es schwer "Die Ewigkeit unter einem Glas" als reinen Kriminalroman zu bezeichnen.

Anfangs hatte ich das Gefühl eine Fortsetzung zu lesen. Das sehr abrupte Ende verstärkte den Eindruck, den zweiten Teil einer Trilogie beendet zu haben. Dieses Gefühl ist beim Lesen etwas verwirrend.

Die kuriosen Szenerien lassen an ein Filmset à la Tim Burton denken. Es ist das erste Mal, dass ich beim Lesen denke, dieses Buch könnte sich als Vorlage für einen Film eignen. Die Handlungen spielen sich gut vorstellbar im Kopf ab. Oft haben mich die beschrieben Kulissen beeindruckt.

Diese Kuriositätensammlung eines Kriminalroman könnte jeden Sherlock Holmes Fan begeistern.