Londons zweite Welt

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johanna_s Avatar

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Cover:
Das Cover stellt einen Glastropfen mit verschiedenen Inhalten da, wie eine Kutsche oder den Big Ben. Ansonsten ist es sehr dunkel gehalten (der Hintergrund ist komplett schwarz). Es ist definitiv kein Cover, was man mit so einem Aufbau öfters sieht. Allerdings ist es mir doch zu dunkel, vor allem da oben rechts Glas und Hintergrund schon ein wenig miteinander verschmelzen. Ich finde es aber schön, dass im Buch zum Titel und auch zum Cover Bezug genommen wird.

Buch:
Das Buch wurde in der personalen Erzählperspektive geschrieben und hat zwei große Erzählstränge: Bridie und von dem entführten Kind Christabel. Zudem gibt es immer wieder Kapitel mit Rückblenden in Bridies Vergangenheit. Am Anfang steigt das Buch mit einem Prolog ein.

Klappentext des Buches:
London 1863. Bridie Devine, Privatdetektivin und Expertin für kleinere chirurgische Eingriffe, erhält den Auftrag, die entführte Tochter des Adligen Sir Edmund zurückzubringen. Alles an dem Fall ist beängstigend seltsam: der nervöse Vater, die feindselige Dienerschaft, der windige Hausarzt. Allen voran aber die verschwundene Christabel, die kaum je einer gesehen hat. Doch zunächst ist die energische Bridie ganz in ihrem Element, denn sie liebt vertrackte Fälle. Zudem fühlt sie sich beschützt von ihrem neuen Begleiter, Ruby – der ist zwar tot, aber wen stört das schon. Als sich Bridie jedoch Zugang zu Christabels Räumen verschafft, begreift sie, was das Besondere an dem Mädchen ist und dass dieses in großer Gefahr schwebt. Und noch etwas ahnt sie: Ihr größter Widersacher aus der Vergangenheit, ein herzloser und grausamer Sammler menschlicher Kuriositäten, von dem Bridie gehofft hatte, dass er tot sei, ist wieder aufgetaucht, und er wird zu ihrem gefährlichsten Gegner bei der Suche nach Christabel.
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Mich hat der Klappentext zu diesem Buch wahnsinnig begeistert: Eine skurile, kleine, eigene Welt in London, die wohl nur die wenigsten richtig verstehen. Nach der Leseprobe war klar, dass ich dieses Buch lesen musste.
Die Autorin hat einen sehr bildlichen und atmosphärischen Schreibstil, der einen einfach nur mit nimmt. Zu Anfang musste ich mich allerdings erst einmal an diesen gewöhnen, da er phasenweise doch recht anstrengend war. Die Protagonistin Bridie war mir von Anfang an mit ihren Ecken und Kanten total sympatisch, ebenso wie ihr toter Begleiter Ruby und ihre Haushälterin Cora. Durch den Schreibstil habe ich mich oft so gefühlt, als ob ich neben den Dreien durch Londons Straßen laufe und an den Ermittlungen teilnehme. Sie bleiben mir definitiv in Erinnerung.
Leider empfand ich den Mittelteil nach der Suche des Kindes etwas langatmig und den Schluss dafür zu schnell; für mich persönlich kam da zu viel auf einmal. Da hätte ich mir eine bessere Verteilung gewünscht, vor allem, da ich so im Mittelteil manchmal etwas den roten Faden vermisst habe. Gerne hätte ich auch noch mehr über die skurile, zum Teil doch geheime Unterwelt in London gelesen.

Fazit:
Die Idee des Buches finde ich grandios. Mir hat der kleine Ausflug in Londons Vergangenheit und seine skurile Unterwelt sehr gefallen. An der Protagonistin habe ich auch kein bisschen auszusetzen - ganz im Gegensatz: Ich würde sehr gerne noch mehr über Bridie und diese grandiose Welt lesen!