Tod & Devine

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wal.li Avatar

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1863: Auf dem Friedhof trifft die private Ermittlerin Birdie Devine den toten Boxer Ruby. Birdie ist etwas niedergeschlagen, denn ihr letzter Fall endete nicht so wie sie es sich gewünscht hätte. Bald wird Birdie zu Baronet Sir Edmund gerufen. Seine kleine Tochter wurde entführt und Birdie soll sie finden und zurückbringen. Schnell findet Birdie heraus, dass sich nicht nur ein einfaches kleines Mädchen finden muss. Sie muss aufklären, was einige seltsame Gestalten mit der Sache zu tun haben und auch mit ihrer eigenen Vergangenheit muss sich Birdie auseinandersetzen. Ruby ist ihr dabei manchmal eine Hilfe und immer eine gute Gesellschaft.

Birdie ist eine, die sich durchzusetzen weiß. Das, ihre Erfahrung mit medizinischen Untersuchungen und ihre detektivische Spürnase helfen ihr, die Aufgaben zu lösen, die an sie herangetragen werden. Das Ruby ihr zum guten Freund wird, kommt doch einigermaßen unerwartet und ist von leichter Wehmut begleitet, schließlich ist ein Geist doch eher ätherisch. Die Suche nach der kleinen Christabel gestaltet sich eher schwierig, immer scheinen die Täter knapp zu entwischen. Doch langsam kommt Birdie dem Mädchen und ihrem Hintergrund auf die Spur.

Im viktorianischen England angesiedelt ist diese Geschichte einiger menschlicher Absonderlichkeiten ein gelungener Ausflug zu der Frage, was man glauben kann und was nicht. Mit Birdie Devine wird dabei eine sympathische Heldin präsentiert, die mit ihrem toten Freund einen ungewöhnlichen Gegenpart hat. Birdie ist erfreulich offen und nimmt die Anwesenheit von Ruby mit großer Gelassenheit, aber auch in dem Wissen, dass Gespenster die Tendenz haben, zu verschwinden. Diese Tendenz allerdings zwingt zu einen Ende, das man sich irgendwie anders gewünscht hätte, das aber gleichzeitig kaum anders möglich ist.

Ein Krimi, eine Geistergeschichte, ein Besuch im Raritätenkabinett eines Zirkus` - es lässt sich nicht entscheiden, wo man diesen Roman einordnen könnte. Das gibt dem Buch eine besondere Note. Von der Geschichte wird man schnell gepackt und auch der Ton ist gut getroffen. Wie schon bei anderen Büchern werden Protagonisten vorgestellt, von denen man gerne mehr lesen würde. Diesen Wunsch hat die Autorin soweit bekannt bisher nicht erfüllt. Dennoch kann diese Geschichte wärmstens empfohlen werden, wenn man auch den Gothic-Erzählungen der damaligen Zeit gewogen ist.