Unsympathische Hauptperson, aber spannender Fall

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lealein1906 Avatar

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Für „Die Fährte des Wolfes“ vergebe ich drei Sterne. Das Buch ist ganz gut, aber ich glaube, ich muss es nicht noch einmal lesen. Es geht um den Ermittler Zack Herry und einen neuen Fall in dem thailändische Mädchen erschossen aufgefunden werden. Eine der Verdächtigen wird kurze Zeit später mit abgefressenen Beinen vor einem Krankenhaus herausgeworfen. Es gibt viele Spuren, aber keine scheint zum Ziel zu führen. Dazu kommt, dass Zack selbst nicht auf der Höhe ist, Drogen nimmt und an illegalen Partys teilnimmt. Schafft er es den Fall zu lösen und die Puzzleteile zusammenzusetzen?
Die Kriminalgeschichte insgesamt ist gut und vor allem vielschichtig entwickelt. Man weiß lange gar nicht, was Sache ist. Allerdings ist mir der Mittelteil, wo ein Verdächtiger nach dem anderen ausgeschlossen wird und die Polizei eigentlich keinen Schritt weiterkommt zu lange. Eine Straffung von 100 Seiten hätte in meinen Augen dem Thriller gut getan.
Leider ist mir die Hauptperson überhaupt nicht sympathisch. Ein Polizist, der Drogen nimmt und zugedröhnt, nicht ausgeschlafen und unkonzentriert zu Arbeit kommt? Vielleicht kommt das häufiger vor, als man wahrhaben will, aber ich möchte das nicht unbedingt in einem Thriller lesen. Zum Glück wird die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt und nicht nur aus Zacks Sicht. So kann man einigermaßen darüber hinwegsehen. Auch die Geschichte mit seiner Mutter macht ihn wieder etwas sympathischer, aber sie wird auch nicht aufgelöst oder so. Von den anderen Personen sind einige aus meiner Sicht sehr interessant, andere weniger.
Insgesamt ist der Thriller ganz okay, wenn auch nicht herausragend und an manchen Stellen doch etwas eklig. Richtig Angst hat man beim Lesen jedoch nicht. Zwar wird am Ende das meiste aufgelöst, eine Szene finde ich jedoch reichlich überspitzt und man weiß auch nicht wie die Geschichte für Zack weitergeht.