Zack Herry überlebt

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heike lohr Avatar

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Mich hat das Buch bis zur letzten Zeile fasziniert und immer wieder in seinen Bann geschlagen. Die Figur des drogensüchtigen (bzw. fast drogensüchtigen) Polizisten, dessen bester freund aus dem Ghetto mit Drogen dealt und mit dem er viele grenzwertige Jugenderfahrungen teilt, erweckt in mir als Leserin so viel Sympathie und Verständnis. Denn er ist loyal, pflichtbewusst und eben von Beruhigungstabletten und Heroin abhängig, weil der Verlust seiner Mutter durch Mord und die schwere Krankheit seines Vater ihn quält. Immer wieder erlebt er Kindheitsszenen bei seinen Befragungen und Ermittlungen. Seine Freundschaft zu dem Kind seiner Nachbarin, das sich um die depressive Mutter kümmern muss und das mit viel Engagement die Schulausbildung betreibt sowie seine Hartnäckigkeit bei den Ermittlungen ziehen uns tief in das fiktive
Geschehen, das so authentisch geschildert ist, dass man glaube könnte, es könnte alles so passiert sein. Gut strukturiert sind die Handlungsepisoden, alle Charaktere sind gut geschildert und ihr wahres Wesen wird nur nach und nach enthüllt. Die Morde sind unwahrscheinlich brutal und verweisen auf kaltherzige Menschen, für die Frauen nur eine billige Ware sind. Und das Ende ist so überraschend, das ich nach Luft schnappen musste. Kurzum die investierte Zeit in dieses schön gestaltete Buch hat sich gelohnt, für mich.