Auf Karin Slaughter ist wieder mal Verlass

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melanie82 Avatar

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Wow, wieder mal ein echter Volltreffer von Karin Slaughter. Schon von Beginn an ist „Die falsche Zeugin“ spannend und entwickelt sich zu einem echten Pageturner. Die Anwältin Leigh hatte eine schwierige Kindheit mit einem schrecklichen Geheimnis, das sie und ihre Schwester Callie hüten und das durch Leigh aktuellen Fall hochkommt und ihr Leben, das sie sich mühsam aufgebaut hat, zu zerstören scheint. Den Angeklagten, den sie verteidigen soll, kennt sie aus ihrer Jugend - und er kennt ihr größtes Geheimnis und verwendet dieses gegen sie. Im Buch gibt es keine Unklarheit über Schuld oder Unschuld, vielmehr entsteht die Spannung auf einer psychologischen Ebene. Die Schwestern könnten unterschiedlicher nicht sein - Leigh hat einen Weg aus ihrem alten Leben gefunden, Callie hingegen ist drogensüchtig. Und doch ziehen die beiden an einem Strang um den Geistern der Vergangenheit zu entkommen bzw. gegen diese anzukämpfen. Durch die Schilderungen von Callies Drogensucht entstehen teils etwas Längen, zudem erscheinen die Bezüge zur Corona-Pandemie teils etwas willkürlich platziert, jedoch fällt das im Gesamten nicht ins Gewicht und hat keinen Einfluss auf die grundsätzliche Spannung. Die Schreibweise lässt den Leser in der Handlung versunken und nicht nur Fans von Karin Slaughter werden begeistert sein.