Harte Kost

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harakiri Avatar

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Callie und Leigh sind Schwestern und sie verbindet ein schreckliches Ereignis aus der Vergangenheit. Leigh ist eine erfolgreiche Anwältin geworden, Callie drogensüchtig. Als Leigh einen neuen Mandanten bekommt, wird die ganze Vergangenheit wieder aufgewühlt und die zwei Schwestern einer großen Belastungsprobe unterzogen.
Karin Slaughter ist ja bekannt für ihre grausamen Geschichten, aber bei „Die falsche Zeugin“ musste selbst ich manchmal das Buch weglegen und tief durchatmen. Was Callie durchmachen musste, hat mich tief bewegt.
Bei der Bewertung des Buches bin ich allerdings zwiegespalten. Einerseits ist da die sehr gute Story und die vielen Wendungen und der spannende Aufbau. Andererseits fand ich die Erzählweise teilweise doch sehr brutal und ich konnte auch nicht wirklich nachempfinden, warum die Protagonisten so handeln. Allerdings schreibt die Autorin selbst, dass es wohl immer Gründe gibt, die Menschen zu allem fähig werden lässt. Unter diesem Gesichtspunkt ist dieses Buch eine interessante Charakterstudie.
An der Story haben mir vor allem die Stellen gefallen, in denen Callie beim Tierarzt arbeitet oder mit ihrer Katze zusammen ist. Slaughter baut die Geschichte langsam auf und lässt nur häppchenweise Hinweise zu; verpackt aber die Angelegenheit mit Andrew und seine Motivation, bzw. seine Raffinesse so packend, dass man das Buch an der Stelle nicht aus der Hand legen mag.
Fazit: ich fand das Buch ein wenig düster. Nichtsdestotrotz spannend und eine tolle Story, die nur an manchen Stellen etwas sehr brutal war.