Slaughter wieder in Hochform

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corinnaliest Avatar

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Puh, was für ein Buch. Ein Buch, dass nachhallt. Slaughter präsentiert wieder in schonungsloser Hochform die Abgründe des menschlichen Wesens. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, sei es, wenn es um das Beschreiben von brutalen Taten oder der Drogeneinnahme ist. Noch nie habe ich so konkret gelesen, wie es einem Junkie geht, wenn er auf Turkey ist. Und was sich in Körper und Geist tut, wenn der nächste Schuss gesetzt wird. Leigh's Schwester Callie ist seit Jahren abhängig, denn nicht nur Leigh, auch sie versucht der Vergangenheit zu entfliehen. Mit Perspektivwechseln (Sichtweisen der beiden Schwestern) und Rückblenden hält Slaughter die Spannung hier immer oben. Der Leser lernt das tiefste Innere der beiden kennen und weiß, dass sie seelisch am Abgrund sind. Der Angeklagte wird als das widerwärtige Miststück dargestellt, dass er auch ist. Durchweg möchte man ihm nicht nur an die Gurgel gehen. Mehr möchte ich zum Inhalt gar nicht sagen. Das Buch endet mit einem nicht ausrechenbaren Finale.
Was mich auch noch bewegt hat ist, dass Corona, Maskenpflicht, Desinfektionsmittel usw. schon zum "Buchalltag" gehören. Da wird einem leider einmal mehr bewusst, dass wir nun seit zwei Jahren in dieser Pandemie rumdümpeln. 🙄
Noch zu sagen ist, dass "Die falsche Zeugin" ein Stand Alone Buch ist und nicht zur Will Trent Reihe gehört.