Teufelskreis

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schokoflocke Avatar

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" Menschen konnten aus den Umständen herauswachsen, in die sie hineigeboren wurden. Es war möglich, aus dem Teufelskreis auszubrechen. "

Aus dem Teufelskreis auszubrechen - der Anwältin Leigh Collier ist das scheinbar gelungen. Sie hat die ärmliche und von Gewalt geprägten Verhältnisse, in den sie aufgewachsen ist, hinter sich gelassen, erfolgreich das Jurastudium abgeschlossen und arbeitet in einer großen Anwaltskanzlei. Das schöne, gutbürgeliche Leben, das Leigh sich so mühsam aufgebaut hat, gerät in Gefahr als sie ihren neuen Mandanten trifft. Er ist nämlich ein alter Bekannter aus ihrer Kindheit und weißt ganz genau was Leigt vor über zwanzig Jahren getan hat...
Was vor über zwanzig Jahren passiert ist erfährtman in Groben gleich am Anfang, so fängt die Geschichte mit einem Knall an. Dannach wird es ruhiger, mit viel Platz für Erklärungen und Entwicklung, aber die unerwartete Wendungen und schockierende Details halten den Spannungsbogen ziemlich hoch. Als kleine Wahrung - es ist kein Buch für schwache Nerven. Die Geschichte ist brutal und weil es um Gewalt gegen Frauen geht besonders erschütternd und belastend. Die Figuren fand ich interessant, weil unter den Hauptprotagonisten keine " Guten " gibt, sie alle sind gleichzeitig Opfer und Täter. Das Ende wirkte bisschen konstruirt, aber stimmig und ich fand die ganze Story sehr gekonnt aufgebaut und total fesseln. Nur eins hat mich gestört und zwar Corona, die auf fast jede Seite zu finden ist. Man merkt, wie belastend die Situation für die Autorin ist und dadurch wirkt die Geschichte wahrscheinlich realer und aktueller, aber für mich war das Ganze heftig genug , da hab ich keine Pandemie gebraucht.
Da mich das Buch wirklich gefesselt hat, möchte ich es an alle die Nervenkitzel mögen, weiterempfehlen