Guter Anfang, später Geschmackssache

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nela77 Avatar

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Der Roman „Die Farbe von Glück“ von Clara Maria Bagus ist unheimlich emotional und intensiv. Er beginnt damit, dass der sechsjährige Antoine von seiner Mutter verlassen und von Charlotte aufgenommen wird. Zwei Jahre später stellt ein Richter Charlotte vor die Wahl, entweder Antoine in ein Waisenhaus zu geben, oder sein krankes Neugeborenes gegen ein gesundes zu tauschen.

Der Schreibstil des Buches hat mir extrem gut gefallen, da er warm und flüssig ist. Das Thema des Buches ist höchst interessant und wirft unmittelbar die Fragen auf, wie man selbst gehandelt hätte und was aus einer einzigen Entscheidung für Folgen entstehen können. Der einzige Wehmutstropfen ist, dass im Verlauf des Buches einfach zu viel mitgegeben werden soll. Das ist zumindest mein Eindruck. Es wurde mehr Gewicht auf Lebensweisheiten und Botschaften als auf eine sich konstant entwickelnde Handlung gelegt. Gerade als Psychologin hätte ich von der Autorin etwas mehr Klarheit und Tiefe, aber weniger Spirituelles erwartet. Trotzdem durchaus lesenswert.