Poetischer Roman mit etwas Zuviel des Guten

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maya.liest Avatar

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Erzählt wird die Geschichte eines Richters, dessen schwerwiegende Entscheidung das Leben vieler Menschen verändert: Er zwingt eine Krankenschwester sein krankes Neugeborenes gegen ein gesundes Kind zu tauschen. Doch kann man solch eine Tat verdrängen? Wie kann man mit dieser Schuld leben?

Der Klappentext hatte mir sehr gut gefallen und ich war gespannt, wohin sich die Geschichte entwickelt. Doch leider ist dann im Mittelteil des Buches nicht viel passiert. Stattdessen triftete alles sehr ins Esoterische ab und man wurde nur so mit Lebensweisheiten bombardiert. Kaum eine Seite kam ohne eine tiefgreifende Erkenntnis aus. Das empfand ich an einen bestimmten Punkt als ziemlich anstrengend und hat dem Erzählfluss enorm geschadet. Dennoch muss ich sagen, dass der Schreibstil sehr poetisch und angenehm zu lesen ist.

Die Charaktere schienen auf den ersten Blick recht unterschiedlich zu sein, doch im Laufe der Zeit klangen sie alle wie ein und die selbe Person. Alle hatten plötzlich kluge Gedanken und die gleiche Art sich auszudrücken.

Ich musste mich zwischendurch wirklich zwingen das Buch zu beenden, aber trotzdem konnte ich mir den ein oder anderen Satz für mich mitnehmen. Es ist eine poetische Geschichte, der ein paar Seiten weniger nicht geschadet hätte.