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Sophias Hoffnung -
Die Farben der Schönheit

Diane Jordan

Als echtes Mädchen liebe ich „Bling, Bling“ und natürlich Kosmetik. Mein neuestes Buch „Sophias Hoffnung - Die Farben der Schönheit“ von Corina Bomann stach mir daher sofort ins Auge. Das Cover ist anmutig gestaltet. Eine junge, hübsche, dunkelhaarige Frau mit Hochsteckfrisur steht - dem Betrachter den Rücken zukehrend - in einem luftigen, pinken Sommerkleid auf einem Balkon. In der Ferne sieht man schemenhaft die Umrisse einer Stadt, de sowohl für Berlin, Paris als auch New York stehen könnte. Ein roter Aufkleber mit weißer Schrift, „Spiegel Bestseller-Autorin“, deutet auf eine erfahrene Schriftstellerin hin. Ich freue mich und lese gespannt den Klappentext, der recht vielversprechend scheint. Hübsch ist auch die Aufmachung, die gleich zu Beginn mit einem Kosmetikrezept für Lippenbalsam überrascht. Das finde ich super, denn ich liebe selbst gemachte Kosmetik und probiere es die Tage bestimmt mal aus. Gerade jetzt im Winter tut eine Extraportion Pflege den Lippen bestimmt besonders gut. Der Gesamteindruck des Buches ist verlockend und hochwertig und ich bilde mir ein, dass er fast ein wenig wie die Kosmetikprodukte von Helena Rubinstein und Elizabeth Arden ist. Elitär und besonders. Der Schreibstil von Corina Bomann ist flüssig und der Thematik angemessen. Die Autorin beschreibt ihre Protagonistin Sophia detailreich und haucht ihr so Leben ein. Ich kann mich schnell in die mir sympathische Buchfigur hineinversetzen. Und liebe und leide entsetzlich mit ihr, während ich gespannt die Handlung beim zügigen Lesen verfolge. Eine ungeplante Schwangerschaft einer „unverheirateten“ Frau zu dieser Zeit, stelle ich mir besonders dramatisch und kritisch vor. 1926 war das Frauenbild innerhalb der Gesellschaft doch noch sehr anders. Der Grundgedanke wird wohl: „Kirche, Küche, Kinder“, gewesen sein. Und nicht selbstbestimmt, Kurzhaarfrisur mit hübschen Make up, Kino und Tanzveranstaltungen zum Vergnügen.
Der Spannungsaufbau ist Corina Bomann, meiner Meinung nach, perfekt gelungen. Als Leser erfährt man einiges über die damalige Zeit. Gut recherchiert, mit einem Mix aus Erdachtem und Echtem, gefällt mir das Buch sehr gut. Vom „Puderkrieg“ hatte ich vorher noch nie etwas gehört. Die beiden Kosmetik-Rivalen Rubinstein – Arden hingegen waren mir ein Begriff. Das offene Ende bietet Raum für meine Spekulationen, aber auch für eine Fortsetzung, denn natürlich möchte man als Leser wissen, wie es Sophia weiter ergeht. Die Identifikationsmöglichkeit mit den Charakteren hat bei mir gut geklappt. Auch wenn ich den Vater der Protagonisten hätte schütteln können, ebenso wie den verheirateten Geliebten. So geht man nicht mit Schwangeren um. Umso beachtlicher, das Sophia nicht nur ihre besondere Situation meistert, sondern ganz nebenbei schon in der Zeit und in fremder Umgebung eine beachtliche Karriere startet.

Inhalt:

Ein unerwarteter Aufbruch
Berlin, 1926. Aufgewühlt verlässt Sophia ihr Elternhaus. Ihr Vater will sie nie wiedersehen, ihre Mutter ist in Tränen aufgelöst. Erst als sie vor ihrem Geliebten steht, begreift Sophia, dass sie das gemeinsame Kind alleine aufziehen muss. Noch dazu als Unverheiratete. Verzweifelt reist sie zu einer Freundin nach Paris, wo sich ihr eine unerhörte Möglichkeit bietet. Die große Helena Rubinstein ist von Sophias Ausstrahlung und von einer ihrer selbstgemachten Cremes begeistert. Und sie bietet ihr an, in ihrem Schönheits-Imperium zu arbeiten. Sophia reist nach New York, voller Hoffnung auf ein neues Glück.

Die Autorin:
Corina Bomann, 1974 in Parchim geboren, entdeckte die Welt der Bücher schon recht früh für sich. Als Kind verzierte sie die Exemplare der heimischen Bibliothek mit eigenen „Wachsstift-Illustrationen“, später, als sie das Schreiben erlernt hatte, begann sie, eigene kleine Geschichten zu verfassen. Langeweile in Schule und Bus füllte sie mit viel Fantasie aus, sodass aus kleinen Geschichten bald ganze Romane wurden, die zunächst mehrere Kladdehefte füllten. Die Hefte und eine alte Schreibmaschine wichen nach und nach dem Computer; ihre Geschichten entstiegen den Schubladen und fanden ihre Heimat bei Verlagen. Noch heute lebt Corina Bomann in Mecklenburg und nutzt die traumhafte Ruhe und wunderbare Landschaft, um ihre Romane zu spinnen. In ihrer zweiten Heimat Berlin lässt sie sich dagegen vom Puls der lebendigen Stadt inspirieren.

Weitere Bücher:
Die Farben der Schönheit - Sophias Träume 2, Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph 3,
Die Schmetterlingsinsel

Fazit: 5 Sterne***** Das broschierte Taschenbuch hat 544 Seiten und ist im Ullstein Paperback Verlag erschienen. Es bietet dem Leser viel Zündstoff. Liebe, Trennung und Zeitgeschehen inbegriffen.