Fessselnder Auftakt einer neuen Reihe um eine starke Frau

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Sophia darf 1920 ihren großen Traum leben und als eine der ganz wenigen Frauen an der Universität Chemie studieren. Voller Naivität lässt sie sich auf eine Affaire mit ihrem verheirateten Professor ein, der sie schmählich im Stich lässt, als sie schwanger wird. Und auch ihre Eltern verstoßen sie schwer enttäuscht. Gemeinsam mit ihrer Freundin Henny zieht sie nach Paris, in der Hoffnung, dort ein neues Leben beginnen zu können. Schon fast am Ende, gelingt es ihr tatsächlich mit einer selbstgerührten Creme, die große Helena Rubinstein von ihren Fähigkeiten als Chemikerin zu überzeugen und sie einzustellen. Und so beginnt ihr Aufstieg in dem amerikanischen Kosmetik-Unternehmen, das einen weiteren Umzug zur Folge hat.

"Sophias Hoffnung" ist der Auftakt zur neuen Serie "Die Farben der Schönheit" um die starke Heldin Sophia, die mutig ihren Weg geht und in Männerdomänen eindringt in einer Zeit, in der Frauen zumeist weit hinter der Männerwelt zurückstanden - und der Autorin Corina Bomann gelingt ein farbenprächtiges Bild.

Das Buch enthält viele Dramen, starke Gefühle und eine große Portion Zeitkolorit; u.a. wird auch vom "Puderkrieg" zwischen den Kosmetikgrößen Helena Rubinstein und Alizabeth Arden erzählt und ich nahm beim Lesen sehr viel Anteil nicht nur am Schicksal der Hauptfigur Sophia.

Der Schreibstil ist überaus flüssig und fesselnd und ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Besonders fies ist dabei, dass es mit einem großen Cliffhanger endet, so dass ich sehnsüchtig auf den zweiten Band der Reihe warte!

Trotz der fesselnden Schreibweise kann ich allerdings nicht von großer Spannung sprechen, da selbst die furchtbarsten Dramen durch eine baldige glückliche Fügung aufgelöst werden und ich mir so nicht allzu große um meine Heldin gemacht habe, mit der ich jedoch intensiv mitgelitten habe.

Die Hauptfiguren sind gut ausgearbeitet, ihrer Zeit angemessen dargestellt und sehr lebensnah, schnell hatte ich das Gefühl, alle selbst zu kennen. Besonders gut gefielen mir die unangepassten starken Frauen, die im Mittelpunkt stehen und so für die beginnende Emanzipation der Frauen stehen.

Die von Corina Bomann gut recherchierten Details, die harmonisch in die Geschichte eingearbeitet sind, wie die Themen Chemie in der Kosmetik und die Kinderschuhe der Wernbung machen dieses Buch zu einem großen Lesevergnügen, mit dem man als Leser auch sein Wissen erweitern kann.

Mir hat dieser Auftakt der Reihe um die starke Frau Sophia sehr gut gefallen und ich spreche eine klare Leseempfehlung aus.