Sophia und der Puderkrieg

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Sophias Hoffnung – Die Farben der Schönheit, Frauenroman von Corina Bomann, 544 Seiten erschienen im Ullstein-Verlag.
Der Beginn der Trilogie „Die Farben der Schönheit“
Sophia studiert Chemie. Als sie von ihrem Dozenten schwanger wird, der ihr die Ehe versprochen hat, wird sie von ihren Eltern verstoßen. Auch ihr Geliebter distanziert sich von ihr. Plötzlich erkennt die junge Frau aus gutem Haus, dass sie ihr Kind alleine aufziehen muss. Bei einer Freundin findet sie ein Unterkommen. Mit dieser Freundin, die sich als Nackttänzerin ihr tägliches Auskommen verdient, begibt sie sich nach Paris, wo sich Sophia eine ungeahnte Möglichkeit bietet. Zusammen mit Helena Rubinstein reist sie nach New York um in ihrem Kosmetikimperium zu arbeiten. In der Hoffnung auf ein neues Glück kommt sie zwischen die Fronten des „Puderkriegs“.
Das Buch ist im Ich-Stil aus der Sicht der Protagonistin verfasst, deshalb ist der Lesende auch ganz nahe am Geschehen. 50 pralle Kapitel, die die Bestseller-Autorin in ihrer bildhaften und flüssigen Schreibweise verfasst hat, haben mich durch das Buch fliegen lassen. Schon ab dem ersten Kapitel war Lesefluss vorhanden und ich konnte das Buch nur ganz schwer aus der Hand legen. Zur besseren Übersicht sind Briefe, französische Ausdrücke und englische Phrasen kursiv gedruckt.
Sophias Hoffnung, ein Buch das mich herrlich unterhalten hat. Dies hat Corina Bomann auch in diesem Buch wieder wunderbar geschafft. Einfühlsam erzählt die Autorin den Werdegang einer tapferen Frau, emotionsgeladen und dramatisch erzählt. Ich habe mit der Protagonistin mitgelitten und gefiebert, an einigen Stellen konnte mich die Geschichte auch zu Tränen rühren.
Besonders besticht die Geschichte durch ihre Personen, die Bomann so plastisch beschrieben hat, dass man sie sich wunderbar vorstellen kann. Nicht nur die Protagonistin ist mir ans Herz gewachsen. So verzweifelt ihre Situation auch immer ist, meistert Sophia ihre Schwierigkeiten und es tun sich schon wieder neue Probleme auf. Auch die anderen Charaktere haben Tiefe. Henny, ihre Freundin Madame Roussel, Genevieve, Ray und besonders Madame Rubinstein hatte ich beim Lesen direkt vor Augen, was für faszinierende Persönlichkeiten. Einzig Darren und seine Reaktion auf Sophias Vorgeschichte fand ich „seltsam“. Die wahren Begebenheiten die dieser Erzählung zugrunde liegen, finde ich spannend. Gebannt habe ich mitverfolgt wie sich das Frauenbild in den 1920er Jahren zur Moderne gewandelt hat. Da habe ich keine Wahl ich muss die weiteren Bände unbedingt lesen, um zu erfahren wie sich das weitere Schicksal von Sophia gestaltet. Das Buch endet mit einem gewaltigen Cliffhanger, der für meinen Geschmack sich leider etwas zu abrupt angezeigt hat. Das Setting ist hervorragend beschrieben, die Straßen und Gebäude in Paris, die Fabrik und die Labors in New York, sogar bei der Ankunft in Amerika meinte ich neben Sophie an der Reling zu stehen.
Erneut ein ergreifender Frauenroman der Autorin der es wert ist gelesen zu werden. Ich werde die Reihe auf alle Fälle weiterverfolgen. Eine Leseempfehlung an alle, die Frauenschicksalsromane mögen, an alle die sich von der ersten Seite an, spannend unterhalten lassen wollen, ohne sich groß den Kopf über die Handlung zerbrechen zu müssen. Und besonders an ihre Fans, die die Romane von Corinna Bomann lieben und schätzen. Auch von mir 5 Sterne.