Von Helena Rubinstein zu Elizabeth Arden

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Nachdem Sophia einen anonymen Brief erhält, in dem geschrieben steht, dass ihr Sohn am Leben ist, bricht Sophia Hals über Kopf nach Paris auf, wo sie jedoch nichts in Erfahrung bringen kann. Ein Detektiv bietet ihr seine Hilfe an, die Sophia nach einigem Zögern annimmt. Doch die Nachforschungen gestalten sich schwieriger als gedacht. Unverrichteter Dinge fährt sie wieder nach New York zurück. Dort angekommen nimmt Sophia ihren ganzen Mut zusammen, Elizabeth Arden um eine Anstellung zu bitten. Diese willigt freudig ein, wobei sie Sophia jedoch nicht als Chemikerin, sondern als Kosmetikerin in einem ihrer Schönheitssalons einsetzt. Sophia findet sich schnell in ihrer neuen Tätigkeit ein und wird bald zu einer beliebten Kosmetikerin. Doch unversehens wird sie von Miss Arden eines schönen Tages zu einer höheren Aufgabe erkoren: Sie soll den Aufbau und die Gestaltung eines Damenclubs auf dem Land leiten. Dabei soll ihr ein erfahrener Werbemann zur Seite stehen. Dieser ist niemand anderes als Darren O‘Connor, der Mann, der Sophia vor vier Jahren das Herz brach und den sie doch nie vergessen konnte. Wie wird sich ihre Zusammenarbeit und – was viel wichtiger ist – ihre Beziehung zueinander gestalten?

Corina Bomann stellt uns mit „Sophias Träume“ einen würdigen Nachfolger des ersten Teils der „Die Farben der Schönheit“-Trilogie dar. Der Ton der Geschichte und die Erzählerstimme ändern sich nicht. Weiterhin verfolgt die Leserin gespannt die Wendungen des Schicksals im Leben der starken und bewundernswerten Protagonistin. Statt im Chemielabor dürfen wir Sophia nun bei ihrer Tätigkeit im Kosmetiksalon und später auf dem Landsitz „Maine Chance“ über die Schulter schauen. Vor dem historischen Hintergrund des Börsencrash und des sich anbahnenden Nationalsozialismus wird das Leben der fiktiven Sophia aufs Detailreichste und Liebevollste herausgearbeitet. Man verfolgt die Handlung gebannt, mit angehaltenem Atem und klopfendem Herzen. Viele der geschilderten Entwicklungen haben mich bewegt und überzeugt – schließlich ist Corina Bomann stets um Realitätsnähe bemüht. Ich hätte mir nur gewünscht, dass Darren auch über die Zeit, als er von Sophia getrennt war, gesprochen hätte und auf ihre Ausführungen detaillierter eingegangen wäre. Außerdem hat mir ab und zu die von der Autorin gewählte Wortwahl nicht so gut gefallen, so glaube ich beispielsweise nicht, dass das Wort „hinverbrannt“ bereits im Jahr 1930 ein gebräuchliches Adjektiv gewesen ist. Das sind allerdings nur Kleinigkeiten. Im Großen und Ganzen hat mir auch der zweite Band sehr zugesagt und nun warte ich ungeduldig auf den dritten und leider auch den letzten Band der Trilogie um Sophia Krohn.