Wunderbar unterhaltsam

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aoibheann Avatar

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Die junge Sophia Krohn erhält einen anonymen Brief, in dem ihr berichtet wird, dass ihr als verstorben geglaubter Sohn noch am Leben ist. Elektrisiert von der Nachricht reist Sophie nach Paris, um Gewissheit zu bekommen. Doch weitere Nachforschungen stellen sich als schwieriger heraus als gedacht und sie muss ohne Hinweise auf das Schicksal ihres Sohnes wieder abreisen. Doch in Paris trifft Sophia auch alte Freunde wieder, die ihr in ihrer schwersten Zeit zur Seite standen. Zurück in New York steht sie vor einer neuen Herausforderung. Nachdem ihr bei Rubinstein Inc. gekündigt wurde, muss sie sich eine neue Arbeit suchen. Sie nimmt all ihren Mut zusammen und spricht bei Elizabeth Arden vor, der größten Konkurrentin ihrer ehemaligen Arbeitgeberin. Diese stellt sie auch wirklich ein und Sophia muss all ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Doch ihre Karriere nimmt schnell an Fahrt auf. Auf dem bis dato Höhepunkt ihres Erfolges muss Sophia einige schwere Verluste verkraften und letztlich eine sehr folgenreiche Entscheidung für sich und ihr Leben treffen.

"Sophias Träume" hat mir sehr gut gefallen. Es ist, wie ich es von der Autorin nicht anders kenne, in angenehmer Art erzählt und zieht einen sofort in die Geschichte hinein. Ich habe den ersten Band (bisher) noch nicht gelesen, hatte aber überhaupt keine Schwierigkeiten der Handlung zu folgen. Die Verweise auf Sophias Erlebnisse aus ihrer Zeit in Deutschland und Paris werden guten erklärt und in die Handlung eingebaut, so dass keine Lücken entstehen.
Der "Puderkrieg", der hier u.a. den geschichtlichen Rahmen für Sophias Geschichte bildet, ist interessant dargestellt. Sowohl Helena Rubinstein als auch Elizabeth Arden sind faszinierende historische Persönlichkeiten, ihre Leistungen für das Selbstverständnis von Frauen immens und der Konkurrenzkampf beider Frauen ist hart. Doch es ist das Gesamtbild, in dem Sophias Geschichte spielt, das mir hier so gut gefällt. Das Leben im quirligen New York der beginnenden 30er Jahre, der große Börsencrash und auch die Schatten des sich nähernden 2. Weltkrieges. Und auch Sophia, die Hauptfigur, ist mir sehr sympathisch. Es hat sehr viel Spaß gemacht, ihre Entwicklung von einer schüchternen jungen Frau ohne viele Hoffnungen zu einer gestandenen Frau, die für ihre Wünsche und Träume kämpft, zu verfolgen.
Lediglich die Suche nach Sophias Sohn geht für mich insgesamt ein wenig unter. Da dieser Punkt auf dem Klappentext so explizit erwähnt wird, hatte ich mir dazu ein bisschen mehr vorgestellt. Das tut dem insgesamt tollen Eindruck, den das Buch bei mir hinterlassen hat, aber absolut keinen Abbruch.