Anspruchsvolles und sehr interessantes Bild eines Bankimperiums

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scarletta Avatar

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Der Roman beginnt mit dem Abgang eines reichen Patriarchen, dem bekannten französischen Bankier Marcel Péricourt. Doch sowohl die Erwartung der zahlreichen Trauergäste wie auch der Leserschaft wird abrupt gestoppt durch den tragischen Fenstersturz des Enkels. Gleichzeitig enthüllt sich wie ein Sittenbild am Ende einer Epoche, der zwanziger Jahre, der Zustand der Bankiersfamilie, aber auch des französischen Staates.
Die Stimmung, die beschrieben wird, ist erdrückend. Wie wird Madeleine, die Haupterbin des Vermögens und der Bank, nun auch noch mit den Sorgen um ein gelähmtes Kind belastet, mit dieser Aufgabe fertig, die man damals sowieso keiner Frau zutraute?
Das Cover zeigt eine Frau, die entschlossenen Schrittes ihren Weg geht und dem widrigen Wetter trotzt. In den ersten Kapiteln traut man Madeleine diese Haltung kaum zu.
Die Sprache des Romans ist bildreich und anspruchsvoll, mühelos kann man in diese Zeiten des Umbruchs eintauchen.