Enttäuschend

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
kainundabel Avatar

Von

Der Beginn der Geschichte um „Die Farm der fantastischen Tiere“ weckte selbst bei mir als altersmäßig eher fortgeschrittenem Leser eine geradezu kindliche Neugier auf die kommenden Abenteuer der Zwillinge Monty und Nell. Schließlich habe ich mir mein Faible für Bilder-, Kinder- und Jugendbücher bewahrt und verfolge gespannt, was sich in diesen Genres Neues entwickelt. Den jungen Lesern wird die Mama der beiden nur allzu bekannt vorkommen, die zu erwartenden langweiligen Ferien auf dem Bauernhof der verschrobenen Tante vielleicht auch. Was soll da schon Besonderes passieren? Der Bauernhof entpuppt sich als Farm für fantastische Tiere und ist zugleich Ausgangspunkt für einen Ausflug in die Anderwelt. Vielleicht liegt es daran, dass diese vermeintlich geheimnisvollen Welten, in die man wahlweise durch Schränke, Bilder, Spiegel und dergleichen gerät, so gar nicht mein Ding sind, vielleicht gibt es aber auch einfach zu viele Bücher, die mit diesen Gedanken spielen. Für mich waren Tiere und Personen ein einziges Wirrwarr, die Handlung stolperte von einem Ereignis zum nächsten, ohne wirklich spannend zu sein. An keiner Stelle hatte ich das Gefühl, in der Geschichte angekommen zu sein. Gängige sprachliche und inhaltliche Klischees wurden über die Maßen strapaziert, um vermeintliche gruselige Stimmung zu erzeugen. Wie zu erwarten war die Anderwelt das „Böse“, das es zu besiegen und der es zu entkommen gilt. Und natürlich gelingt es – durch Zufälle jedweder Art und Unglaubwürdigkeiten. Junge Leserinnen und Leser mögen das anders empfinden und eventuell gerne zu dem Buch mit dem optisch und haptisch besonderen Cover greifen. Ich werde das Buch weitergeben an die anvisierten Leser/innen und bin auf deren Reaktionen sehr gespannt. Ob sie meine Enttäuschung teilen?