Gesellschaftsbild im Theater

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missmarie Avatar

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Der literarische Anspruch des Romans wird schon im Klappentext deutlich: Ein Kammerspiel, angesiedelt in der Pause eines Theaterstückes und das ist ausgerechnet von Simon Beckett verfasst worden - das klingt nach einem interessanten, aber auch anspruchsvollem Leseerlebnis.

Tatsächlich wird der*die kulturell geneigte Leser*in nicht enttäuscht. Gleich im ersten Kapitel finden sich viele Anspielungen auf die Hochkultur und ihre Künstler. Auch Margot, die erste Figur, die dem Leser begegnet, scheint aus dieser Sphäre zu entspringen. Summer, die zweite Figur, ist da etwas anders gestrickt. Beide Figuren sind interessant angelegt und ich war beim Lesen sehr gespannt auf das Zusammentreffen der beiden (zu dem es in der Leseprobe aber leider nicht kommt). Das lag unter anderem auch daran, dass es der Autorin gelingt, ihre Figuren trefflich über ihr Verhalten zu charakterisieren, ohne dabei plump die inneren Haltungen beschreiben zu müssen. Gekonnt erzählt!

Für mich blieb allerdings die Frage offen, ob man wirklich ins Theater geht, wenn in unmittelbarer Nähe ein so verheerender Brand wütet. Aber vielleicht sind die Australier mit ihren Feuererfahrungen da etwas anders gestrickt?

Das Cover hat eine interessante Farbgebung, passend zu den Flammen. Ob es auch zu der Handlung passt, vermag ich noch nicht zu sagen.