Der rote Faden fehlte

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dieamara Avatar

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Grundsätzlich fand ich das Setting spannend: Drei Frauen sind in einem Theater, ein Stück von Beckett läuft. Draußen, nicht weit entfernt tobt ein Feuer und frisst sich durch die australische Landschaft.

Man erwartet, dass das Feuer eine gewisse Dringlichkeit, eine Spannung in den Roman bringt. Die Schicksale der Personen im Theater miteinander verwebt. Doch abgesehen von einem Ladekabel, das geliehen wird, damit ein junger Mann davon erfährt, dass gerade sein Haus abbrennt (er bleibt sitzen?!), scheint die Bedrohung von Außen nicht wirklich auf die in sich geschlossene Theaterwelt zu treffen. Stattdessen wird immer wieder auf das Theaterstück verwiesen, die Handlung dessen beschrieben.
Auch das hätte eine interessante Spannung geben können, wenn sie irgendeinen Bezug zu den Figuren und ihren Gedanken gehabt hätte. Leider ist auch dies nicht der Fall.

Die Figuren denken sich in ihre Vergangenheit oder ihren Alltag, begegnen sich, kennen sich flüchtig. Aber das war es! Keine Chemie, keine Spannung, keine elegante Gesellschaftsbeobachtung.
Ich bleibe ratlos zurück und frage mich: Was will dieser Roman? Welche Aussage trifft er und warum genau brennt es?